Politik

Rendi-Wagner macht klare Ansage gegen Corona-Impfzwang

Ein Fünftel der Österreicher steht der Corona-Impfung skeptisch gegenüber. So will die SPÖ-Chefin sie von der Notwendigkeit des Stichs überzeugen.

Roman Palman
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Pamela Rendi-Wagner bei der Sondersitzung des Nationalrates zum "Grünen Pass" am 3. Mai 2021.
Pamela Rendi-Wagner bei der Sondersitzung des Nationalrates zum "Grünen Pass" am 3. Mai 2021.
Florian Schroetter / EXPA / picturedesk.com

Mit der Corona-Impfung gebe es 14 Monate nach Pandemie-Beginn nun endlich das Mittel, um "das schmerzhafte Kapitel Corona endlich hinter uns zu lassen", machte SPÖ-Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner bei der Nationalratsdebatte am Montag klar. "Endlich" seien über zwei Millionen Menschen geimpft, so die Sozialdemokratin. Gleichzeitig bekräftigte sie, dass es "medizinisch und ethisch" richtig sei, Geimpften, Genesenen und Getesteten gleiche Rechte zu geben. 

Wichtig sei bei der Umsetzung eine "praktikable Lösung für alle", betonte Rendi-Wagner weiter. Es brauche "eine Lösung mit Weitsicht, die sorgsam mit persönlichen Daten der Bevölkerung umgeht".

Jeder Fünfte will sich nicht impfen lassen

Den von Kanzler Sebastian Kurz heraufbeschworenen Ketchup-Effekt der nun in Fülle eintreffenden Impfstofflieferungen sieht sie kritisch. Die Vakzine alleine würden nicht reichen: "Ziel kann nicht nur sein, genug Impfstoff zu haben, sondern auch eine hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu erreichen", erklärt die ausgebildete Medizinerin: "Nur wenn sich sehr viele impfen lassen, haben wir eine realistische Chance, die Pandemie zu kontrollieren."

Studien zufolge würden etwa 20 Prozent der österreichischen Bevölkerung einer Corona-Impfung sehr skeptisch gegenüberstehen. "Unser gemeinsames Ziel muss es sein, dieses Fünftel in der Bevölkerung mit klaren und ehrlichen Antworten zu überzeugen" – ohne jeden Zwang. 

Rückkehr zu "alter Stärke"

Außerdem sei es laut Rendi-Wagner notwendig, so rasch wie möglich alle Kinder und Jugendlichen zu impfen, sobald die EU grünes Licht gibt: "Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto eher kann die heimische Wirtschaft zurückkommen zu alter Stärke, desto eher können Menschen Beschäftigung finden, Schulen offen bleiben und desto eher können wir das Pandemie-Kapitel hinter uns lassen."