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Rendi-Wagner versucht jetzt Wogen zu glätten

Heute Redaktion
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Neo-SPÖ-Parteiobfrau Pamela Rendi-Wagner ist nach der Aufregung rund um ihre Übernahme des Parteivorsitzes um demonstrative Wogenglättung bemüht.
Neo-SPÖ-Parteiobfrau Pamela Rendi-Wagner ist nach der Aufregung rund um ihre Übernahme des Parteivorsitzes um demonstrative Wogenglättung bemüht.
Bild: Sabine Hertel

Die neue SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner will ihre Partei in ruhigere Fahrwasser führen. Die mächtigen Landesparteien will sie künftig mehr einbinden.

Wie die "Kleine Zeitung" berichtete, kam es Freitag früh zu einem klärenden Gespräch zwischen dem Chef der steirischen Sozialdemokraten, Michael Schickhofer, und seiner neuen Bundespartei-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Nötig war dieses Gespräch aufgrund teilweise heftiger öffentlicher Aussagen wegen der Absetzung des Bundesgeschäftsführers Max Lercher – ein Vorgang, der seinen steirischen Landsleuten so gar nicht schmecken wollte ("Heute" berichtete)

SPÖ will jetzt wieder "Seite an Seite marschieren"

Nach dem Telefonat bemühte sich Schickhofer sichtlich um Deeskalation. In dem gut halbstündlichen Telefonat habe man ausgemacht, nach den letzten Partei-internen Querelen jetzt wieder "Seite an Seite" marschieren zu wollen, so Schickhofer zur "Kleinen Zeitung". Schickhofer kündigte auch einen Besuch Rendi-Wagners in der Steiermark an. Rendi-Wagners Anwesenheit wird zur bundesweiten SPÖ-Klausur im Oktober erwartet, einen Tag vor diesem Termin will Schickhofer mit seiner Partei-Chefin noch ausstehende Personal-Veränderungen "unter vier Augen" diskutieren, um ein ähnliches Drama wie bei der Absetzung Lerchers künftig zu verhindern.

Schickhofer: Rendi Wagner hat Verständnis für SP-Irritation

Laut Schickhofer habe Rendi-Wagner im Telefonat durchaus auch Verständnis für die Irritationen an der Basis bekundet. Solange man sich die Dinge aber "klar ausreden" könne und auch einsehe, dass es "nicht so gut gelaufen" sei, mache es laut Schickhofer auch keinen Sinn, "auf der Sache noch länger herumzureiten".

Für Schickhofer und die steirische SPÖ sei es wichtig, dass die neue Kultur, für die Max Lercher bei der Bundespartei gesorgt hatte, nicht wieder verschwinden dürfe. Dieser habe es vollbracht, den Ländern und Gemeinden das Gefühl zu geben, dass "da jemand in Wien ist, der sie hört", so Schickhofer.

Max Lercher selbst erbat sich inzwischen einige Tage Bedenkzeit. Am Wochenende will er bekanntgeben, ob er weiterhin für die SPÖ arbeiten werde, oder seine berufliche Zukunft außerhalb der Partei sehe.

(mat)