Wien

Rettung blockiert – Wende im Klima-Kleber-Prozess

Seit knapp einem Monat ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Klima-Kleber. Ein neuer Bericht bringt nun die Wahrheit ans Tageslicht.

Die Klima-Kleber beim Protest beim Verteilerkreis.
Die Klima-Kleber beim Protest beim Verteilerkreis.
Letzte Generation

Nachdem bei einer Protestaktion beim Verteilerkreis am 10. Mai ein Rettungswagen auf dem Weg zur Reanimation blockiert wurde, gerieten die Klima-Kleber unter Druck. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen "Gefährdung der körperlichen Sicherheit". Der Letzten Generation wurde vorgeworfen, den Rettungswagen bewusst blockiert zu haben. Der Patient verstarb trotz Alarmierung eines niederösterreichischen Rettungswagen sowie eines Helis nach rund einstündiger Reanimation noch am Einsatzort. 

Verfahren eingestellt

Nun ist klar: Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Judith Ziska, auf APA-Anfrage erklärte, gehe aus der Dokumentation der Polizei nicht hervor, "ob die Aktivisten den Rettungswagen gesehen haben oder nicht". "Es hat sich zudem herausgestellt, dass das niederösterreichische Fahrzeug in jedem Falls das schnellere gewesen wäre", sagte Ziska. Die Ermittlungen seien daher mit "Verfügung vom 1. Juni" freigelassen worden, hieß es vonseiten der Staatsanwaltschaft.

Umgang "absolut würdelos"

Die Letzte Generation kritisierte in einer ersten Stellungnahme am Freitag die Einsatzkräfte scharf und erhob schwere Vorwürfe gegen die Wiener Berufsrettung. Sie habe "nachweislich Falschinformationen verbreitet", so Sprecherin Marina Canaval auf Anfrage. "Etliche Medien haben uns die Schuld am Tod eines Mannes gegeben. Politiker haben die Gelegenheit genutzt, uns zu diffamieren, und uns als Terroristen bezeichnet", hieß es. Sie bemängelte, dass es bis heute keine Entschuldigung gegeben hätte. Dieser Umgang mit Klimaaktivisten sei "absolut würdelos", so die Kritik. 

"Keine Falschinformationen verbreitet"

Die Wiener Berufsrettung verwies am Freitag auf Anfrage in einer ersten Stellungnahme darauf, "dass die Aktivistinnen und Aktivisten seitens der Wiener Polizei und nicht von der Berufsrettung Wien angezeigt worden sind". Die Kommunikation dazu sei stets neutral und ohne jegliche Art von Schuldzuweisung geführt worden, hieß es. Die Rettung strich zudem hervor, dass es bei den tagtäglichen Einsätzen stets um Menschenleben gehe. "Jede Art von Verkehrsbehinderung ist für die Einsatzkräfte von Nachteil und kann schwerwiegende Folgen haben", wurde mitgeteilt.

Die Landespolizeidirektion Wien trat am Freitag ebenfalls der Kritik der Aktivisten entgegen. Man habe keine "Falschinformationen verbreitet". "Die rechtliche Beurteilung solcher Vorwürfe obliegt jedoch immer der Staatsanwaltschaft", so ein Sprecher auf APA-Anfrage.

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