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Revolution bei Cola-Flasche – das ist jetzt anders

Bei Coca-Cola-Flaschen bleibt der Deckel fix an der Flasche. Damit folgt der Konzern einer neuen EU-Regel. "Heute" hat die Wiener zum Test gebeten.

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Auf der MaHü wurden die neuen PET-Flaschen getestet.
Auf der MaHü wurden die neuen PET-Flaschen getestet.
"Heute"

Coca-Cola macht den Deckel drauf! Der US-Getränkehersteller folgt der EU-Regel, dass Plastikflaschen ab 2024 einen fest verbundenen Schraubverschluss haben müssen. Nach einer ersten Testphase werden in den kommenden Monaten flächendeckend in ganz Österreich Produkte aus dem Hause Coca-Cola in PET-Flaschen mit fixierten Deckeln im Markt ausgerollt.

Bei einer "Heute"-Umfrage auf der Mariahilfer Straße staunten die Testpersonen erstmal (Video unten). "Es fühlt sich bissl komisch an, weil man gewohnt ist, irgendetwas in der Hand zu haben. Aber an sich ist es eine gescheite Idee, weil so weniger Plastikmüll in die Natur kommt", meint Umweltaktivist Stefan. Schülerin Penelope ist anderer Meinung: "Es ist nervig, ich mag's nicht."

Sinnvoll?

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ist ein Fan davon: "Je früher wir das umsetzen, umso besser. Denn jeder Deckel, der nicht in der Natur landet, ist ein Gewinn für den Schutz unsere Umwelt. Ich freue mich, dass Coca-Cola hier Verantwortung übernimmt und die neuen Regelungen schon heuer – früher als gesetzlich gefordert – umsetzt."

In Anbetracht einer Studie, die darlegt, dass aktuell neun von zehn PET-Flaschen mit Kapperl entsorgt werden, strebt man offenbar nach Perfektion. Allerdings ist auch der Nutzen für die Umwelt gering. Bei einer Aufräumaktion des WWF im Jahr 2018 machten Plastikdeckel 0,8 Prozent des gesammelten Abfalls aus. Auch Greenpeace glaubt nicht, dass der neue Deckel das Abfallproblem löst. "Das Ganze ist nicht sehr praktisch. Viele werden wohl versuchen, den Deckel mit Gewalt abzureißen", sagt Florian Kasser von der Umweltschutzorganisation.

Wann österreichische Getränkeproduzenten wie Red Bull, Rauch und Almdudler die Änderung vornehmen, steht noch nicht fest. 

Die Branche klagt wegen hoher Kosten für die Umstellung. Wirtschaftsprüfer PWC machte im Auftrag der Branche im Jahr 2018 eine Berechnung und kam auf Kosten in Höhe von 2,7 bis 8,7 Milliarden Euro. Reaktionen der Kundschaft fallen negativ aus. Der Deckel im Gesicht sei unpraktisch, heißt es.

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