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Richter spricht frechem Dieb Finderlohn zu

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia/Wikipedia Richard Harvey

Da fragt man sich wirklich wer ärger ist: Der Dieb, der seine Beute zurückgibt und dafür Finderlohn kassiert oder der Richter, der findet, das Geld steht dem frechen Verbrecher zu.

Insgesamt 96 Medaillen im Wert von fünf Millionen Dollar (3,17 Mio. Euro) hat der Dieb in Neuseeland aus einem Militär-Museum gestohlen. Den Finderlohn in Höhe von 100.000 Neuseeland-Dollar (rund 63.505 Euro), den er bei der Rückgabe des Diebesguts erhielt, darf er trotzdem behalten. Das entschied das Oberste Gericht (!) in Wellington. Der Mann sitzt derzeit eine 13-jährige Haftstrafe auf der Nordinsel Neuseelands ab.

2007 hatte er zusammen mit einem Komplizen die wertvollen Medaillen, darunter neun Victoria-Kreuze, die als höchste Tapferkeitsmedaillen im britischen Commonwealth gelten, aus dem Museum entwendet. Später gaben die Männer anonym über einen Anwalt das Diebesgut zurück - und kassierten ihren stattlichen Finderlohn. Sein Komplize hat seinen Anteil unterdessen zurückgegeben.

Weder die Polizei noch die Stifter der Auszeichnungen hätten einen offiziellen Anspruch auf Entschädigung, da sie keine Opfer der Tat seien, urteilte das Gericht. Deshalb könne das Geld nicht zurückgefordert werden. Die Polizei könne aber versuchen, über ein neues Strafverfahren das Geld zurückzuverlangen.

APA/red.