Riesenblamage für ÖSV bei WM-Generalprobe

Die Generalprobe vor Ski-WM ging aus ÖSV-Sicht ordentlich in die Hose. Am Dienstag schaffte es beim Weltcup-Nachtslalom in Schladming kein einziger Österreicher in die Top-10. Marcel Hirscher war als Bester einer schwachen Mannschaft 14. Ungeachtet davon feierte der Russe Alexander Khoroshilov vor knapp 50.000 Fans auf der Planai seinen ersten Sieg im Weltcup.

Lässt Marcel Hirscher aus, gibt es in Österreichs Technikteam niemanden, der annähernd mit der Weltspitze mithalten kann. Die Erkenntnis nicht neu, die ganze Saison lastet die ganze Hoffnung auf Hirscher. Beim Heimrennen in Schladming blamierte sich die reichste Skimannschaft der Welt einmal mehr bis auf die Knochen. Hirscher reiste krank aus zur Planai, konnte dort nicht seine volle Leistung abrufen.

"Ich bin schlecht Skigefahren", erklärte Hirscher nach dem Rennen im "ORF". Er wollte sein körperliches Tief nicht als Vorwand nehmen, um sich herauszureden. "Ich muss schauen, dass ich im Slalom wieder zur Form finde. So mies war ich schon lange nicht mehr", meinte der Salzburger unverblümt und lobte im selben Atemzug Premierensieger Khoroshilov. "Unglaublich was Alexander mit diesen Möglichkeiten zustande gebracht hat, eine echte Sensation!"

Khoroshilov mit Nerven aus Stahl

Der 30-jährige Russe legte den Grundstein zum Erfolg mit einem grandiosen ersten Lauf, trotz dichtem Schneetreiben. Dabei erfuhr sich Khoroshilov einen unfassbaren Vorsprung von 0,79 Sekunden auf den zweitplatzierten Felix Neureuther, der sich am Ende mit Rang drei begnügen musste. Im zweiten Durchgang hatte Stefano Gross nach einem Traumlauf lange Zeit die Führung inne, aber Khoroshilov verwaltete seinen Vorsprung bis ins Ziel und siehte 1,44 Sekunden vor dem Italiener.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl, besonders im steilen Teil bin ich mit viel Selbstvertrauen gefahren", freute sich Khoroshilov. Seine guten Saisonergebnisse (acht Top-10-Platzierungen) haben für einen gewaltiges Selbstvertrauen gesorgt. Deshalb war er vor dem Finale trotz der atemberaubenden Kulisse "nicht wirklich nervös".

Historische ÖSV-Blamage

Kurz vor dem Start der Ski-WM ist hingegen beim ÖSV Katzenjammer angesagt. Das Oldie-Team rund um Mario Matt (19.), Benjamin Raich (25.) und Reinfried Herbst (Disqualifikation) konnte einmal mehr nicht überzeugen - im Gegenteil: Es ist das schlechteste ÖSV-Ergebnis in einem Weltcup-Slalom seit 1979. Von den Nachwuchshoffnungen schaffte es kein einziger in den zweiten Durchgang.

Endstand beim Weltcup-Slalom in Schladming:

1. Alexander Choroschilow (RUS) 1:46,39 Min.

2. Stefano Gross (ITA) +1,44 Sek.

3. Felix Neureuther (GER) +1,51

4. Fritz Dopfer (GER) +1,70

5. Linus Strasser (GER) +1,93

6. Giuliano Razzoli (ITA) +2,03

7. Henrik Kristoffersen (NOR) +2,07

8. Mattias Hargin (SWE) +2,31

9. Markus Larsson (SWE) +2,50

10. Daniel Yule (SUI) +2,56

Weiter:

14. Marcel Hirscher (AUT) +2,65

19. Mario Matt (AUT) +3,26

25. Benjamin Raich (AUT) +3,93

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Christian Hirschbühl (AUT), Julien Cousineau (CAN)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Anton Lahdenperä (SWE)

Disqualifiziert nach dem 1. Durchgang: Reinfried Herbst (AUT)

U.a. nicht für den 2. Lauf qualifiziert: Michael Matt (37.), Marco Schwarz (42./beide AUT)

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