Was klingt wie Science-Fiction, ist Realität: Auf der Internationalen Raumstation (ISS) haben zwei unabhängige Roboter miteinander kommuniziert.
Möglich gemacht hat das auch die Hochschule Luzern (HSLU), die entscheidend an der Entwicklung und Steuerung von "CIMON" beteiligt war.
Die ICHIBAN-Mission – japanisch für "die Nummer eins" – brachte Roboter aus Europa und Japan erstmals dazu, im All miteinander zu kommunizieren und zu kooperieren.
Auch an Bord war "CIMON", ein kugelförmiger, KI-gesteuerter Assistenzroboter. Er wurde unter anderem von der HSLU betreut und mitentwickelt. "CIMON" gehorcht Sprachbefehlen, beantwortet Fragen, führt Smalltalk oder misst auf Zuruf die Temperatur – und er kann nun auch Roboterkollegen fernsteuern.
Während der Mission forderte der japanische Astronaut Takuya Onishi den in einem anderen ISS-Modul stationierten Roboter Int-Ball2 dazu auf, nach versteckten Objekten zu suchen – ein Hammer, ein Schraubenzieher und ein Rubik's Cube waren irgendwo in der Raumstation versteckt. Die Sprachbefehle liefen dabei über CIMON, der die Steuerung an den japanischen Roboter weitergab.
Das Besondere: Die beiden Geräte stammen aus völlig unterschiedlichen Systemen und Netzwerken. Bisher war eine solche direkte Kommunikation nicht möglich – jetzt funktioniert sie. "Die Zusammenarbeit eröffnet neue Möglichkeiten, um Astronauten künftig noch besser zu unterstützen", sagt Seiko Piotr Yamaguchi von der Japan Aerospace Exploration Agency.