2:1! Cristiano Ronaldo bringt Saudi-Klub Al-Nassr zum (vorzeitigen) Abschluss des Österreich-Trainingslagers gegen den französischen Erstligisten Toulouse mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich auf die Siegerstraße.
Sehr zur Freude der mit 3500 Ronaldo-Fans aus ganz Österreich gefüllten Tribünen im Stadion von Ex-Bundesligist Grödig. Ronaldo spielt beim zweiten von drei geplanten Testspielen in Salzburg von Beginn an, nachdem er im ersten Freundschaftsspiel im Hotel geblieben war. Er wird für sein Tor gefeiert, bleibt zur Halbzeit in der Pause.
Donnerstag geht es für ihn und seine Kollegen zurück – Al-Nassr bricht das Trainingslager in Saalfelden, das bis zum 4. August geplant war, vorzeitig ab. Offiziell aufgrund des schlechten Wetters in Österreich. In den Tagen zuvor hatten Fan-Scharen die Organisatoren und das Team – allen voran Ronaldo selbst – an die Grenzen des Machbaren gebracht. Hotel-Eindringlinge sollen sogar an die Zimmertür des Superstars geklopft, dieser aufgemacht und mit der Polizei gedroht haben. Mit dem erfolgreichen Test in Grödig hat das Trainingslager einen versöhnlichen Abschluss.
In der Anfangsphase gehen die Franzosen in Führung. Die Stimmung im vollgepackten Grödig-Stadion ist daraufhin gedämpft. In Minute 26 wird es erstmals laut. "CR7" schließt vom Strafraumrand ab. Zu zentral – kein Problem für den Torhüter. Aber ein Raunen geht durchs Publikum. In der 31. Minute hallen Buhrufe über die Tribünen: Ronaldo wird vor dem Strafraum im körperbetonten Zweikampf zu Fall gebracht. Pfiffe gibt es nur vom Publikum, nicht von Schiedsrichter Ebner.
Dann ist es so weit. Ronaldo wird im Strafraum völlig alleingelassen und gefunden. Der Knipser vollstreckt zum 1:1. Beim obligatorischen Ronaldo-Jubel macht das gesamte Stadion mit: "Siu!"
Hier das Tor im Video:
In der zweiten Halbzeit fehlt von Ronaldo plötzlich jede Spur. Er bleibt in der Kabine, fehlt auch auf der Ersatzbank. Als der Spielerwechsel durchgesagt wird, äußert sich die leichte Enttäuschung der Zuschauer abermals in einem kurzen Raunen.
Das Testspiel plätschert dann dahin. Höhepunkte gibt es nur drei: Ein Mal wird es etwas lauter, als Mohammed Maran in der 77. Minute das 2:1 und damit den Siegestreffer für Al-Nassr erzielt. Und einmal, als einige Kinder von der Südtribüne aus mutmaßlich einen Blick auf Ronaldo abseits des Feldes erhaschen. Ein junger Zuschauer schafft es dann durch das dichte Netz an Ordnern (rund 100 im Einsatz) vorbei aufs Spielfeld, wird vom Sicherheitspersonal gejagt und schließlich gestoppt.
Abreisen wird Ronaldo wie seine Kollegen übrigens erst am Donnerstag. Denn: Sein Flieger steht noch in Madrid. Anstatt per Privatjet zurück nach Saudi-Arabien geht es für Ronaldo also für eine Nacht zurück nach Saalfelden. In jenes Hotel, in dem er in den Tagen zuvor von jungen Autogramm- und Selfiejägern regelrecht belagert worden war.