Fussball

"Rote Linie überschritten!" Rapid-Abschied wegen Plakat

Nun ist die Trennung amtlich! Roland Schmid zieht sich als Rapid-Sponsor zurück. Schuld daran ist das sexistische Block-West-Plakat. 

Markus Weber
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Sponsor Roland Schmid verlässt Rapid.
Sponsor Roland Schmid verlässt Rapid.
Gepa/"Heute"-Montage

Noch am 25. November 2019 hatte sich Schmid der Wahl zum Rapid-Präsidenten gestellt, knapp gegen Martin Bruckner verloren - 53 Prozent zu 47 Prozent der Mitgliederstimmen entfielen auf Bruckner. 

Gut ein Dreivierteljahr später verabschiedet sich der Immobilien-Unternehmer vom österreichischen Rekordmeister. Der eigentlich noch bis 2021 laufende Sponsoren-Vertrag seines Unternehmens "IMMOunited" wurde gegen eine Abschlagszahlung aufgelöst. Genauso wie der Logenvertrag. 

Unterschied beim Datum

"Der erfolgreiche Fortbestand des SK Rapid und das damit verbundene Wohl sowie die Eigenständigkeit stehen stets im Mittelpunkt der Klubverantwortlichen", kommentierten die Hütteldorfer den Abschied nüchtern. Bereits seit 3. Juni habe es Gespräche über eine Beendigung des Sponsoren-Verhältnisses gegeben, heißt es weiter. Das wäre knapp drei Wochen vor dem Heimspiel gegen Hartberg und dem frauenfeindlichen Transparent des Block West, das alles änderte, schon Ottakringer sein Sponsoring beenden ließ, gewesen. 

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    Mit dem Vize-Meistertitel endete die vergangene Saison erfolgreich für Rapid, wie schlagen sich die Grün-Weißen 2020/21 - die Diashow zum Durchklicken!
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    "Der aktuelle Anlassfall der Trennung war das sexistische Plakat beim Hartberg-Spiel im Juni. Für Roland Schmid (wie für andere Rapid-Partner auch) wurde durch die zögerliche und zurückhaltende Vorgehensweise der Vereinsführung eine rote Linie überschritten", erklärte Schmid selbst in einer Aussendung den Abschied, sprach aber vom 25. Juni als Kündigungs-Datum. Vier Tage nach dem Hartberg-Spiel. 

    Lehnte Rapid sechsstellige Summe ab?

    Schmid selbst hatte den Klub gar nicht verlassen wollen, wie er weiters erklärte. "Es war der SK Rapid, der sich mit Ende letzter Woche für das Ausstiegsszenario entschieden hat. Roland Schmid nimmt diese Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis und musste mit Befremden feststellen, dass der Versuch unternommen wurde, ihn als schlechten Verlierer darstellen zu lassen", hatte es weiter geheißen. 

    Dabei hatte Schmid dem Rekordmeister neben einem Trennungs-Szenario eine zweite Alternative vorgelegt. Eine "Fortführung der Partnerschaft (im hohen sechsstelligen Euro-Bereich, in Summe auf fünf Jahre höher, als im laufenden Vertrag noch fällig gewesen wäre) ohne weitere Sichtbarkeit von IMMOunited", schilderte der Immobilien-Unternehmer. "Ich kann mich über die Entscheidung seitens des Vereins nur wundern, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf eine hohe sechsstellige Summe zu verzichten." 

    "Wechsel" zur Vienna

    Der Immobilien-Unternehmer hatte laut "Kurier" 300.000 Euro als Sponsoring in den Verein gepumpt, dazu drei Logen gemietet. Die Abschlagszahlung für den vorzeitigen Abschied wird mit 200.000 Euro beziffert. 

    Schmid erklärte derweil: "Ich bleibe Rapid-Fan und lebenslanges SK Rapid-Klubmitglied." Sein Sponsoren-Geld steckt Schmid künftig in die Vienna, wird sich beim ältesten Fußballklub des Landes um die Nachwuchsförderung kümmern und die Digitalisierung vorantreiben. Das Engagement bei den Döblingern sei jedenfalls unabhängig von der Rapid-Trennung zu sehen...

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