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Rote Rock-Röhren im Test: Die Huawei FreeBuds 3

Aller guten Dinge sind drei: Huawei hat den kabellosen Kopfhörern FreeBuds 3 nach der weißen und schwarzen Ausführung eine neue Farbe verpasst.

Heute Redaktion
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Was die Airpods für iOS-Nutzer sind, sind die Freebuds 3 für Android-Nutzer: Das haben wir schon beim Test der bisherigen schwarzen und weißen FreeBuds 3 festgestellt. Während nun die roten Modelle technisch exakt den beiden Brüdern entsprechen, sorgt die Farbe für einen schön frischen Wind am Kopfhörer-Markt: Abseits von schwarzen, grauen und weißen Modellen gibt es kaum Geräte, die sich farblich als Hingucker abheben können.

Eines ist klar, wer die roten FreeBuds 3 trägt, der fällt auf. Anders als die klassischen Modelle ziehen die knallroten Kopfhörer alle Blicke auf sich. Gleiches gilt für den Ladebehälter, der ebenfalls in Rot erscheint. Die Farbe fällt aber nicht nur auf, sondern hat auch einen kleinen Vorteil. Anders als bei den weißen Modellen sind kleinere Verschmutzungen der Kopfhörer nicht so leicht zu sehen.

Auch kabelloses Laden möglich

Die Kopfhörer um 179 Euro nutzen – auch das ist unter Earbuds noch kaum woanders zu finden – aktive Geräuschunterdrückung und den Kirin A1 Prozessor, der den Klang für jedes Kopfhörerteil einzeln berechnet. Weiterer Vorteil: Der Chip hilft, Akku zu sparen. So schaffen die Earbuds mit einer Ladung eine Spielzeit von rund vier Stunden bei beinahe höchster Lautstärke. Der Ladebehälter kann die Kopfhörer bei vollem Akku ganze vier Mal laden.

Das runde, schön anzusehende Ladecase ist in rund 30 Minuten wieder voll geladen – entweder per USB-C-Anschluss oder auch kabellos. Wer etwa über ein Huawei Mate 20 Pro oder ein Huawei P30 Pro oder ein anderes Gerät mit "Reverse Charging" verfügt, kann den Kopfhörer-Behälter auch einfach direkt auf das Smartphone legen und laden lassen. Ein praktisches Feature. Ladebehälter wie Kopfhörer sind Staub- und Spritzwasser-geschützt.

Gewohnt guter Klang

Trägt man die nicht einmal fünf Gramm leichten Bluetooth-Kopfhörer, vergisst man sie nach kurzer Zeit im Ohr, der Komfort ist groß. Einige Nutzer berichteten allerdings, dass je nach Ohrform die Earbuds auch nicht sicher im Ohr gehalten werden – in unserem Test nicht der Fall, da fielen sie selbst beim Lauftraining nicht heraus. Sollte das trotzdem passieren: Die Verarbeitung der Kopfhörer ist gut, sie stecken auch den ein oder anderen Sturz weg.

Was an den FreeBuds 3 selbst an Kritik fehlt, bekommt etwas das Rundherum ab. Die zugehörige "SmartHome"- oder "AI Life"-App soll eigentlich die FreeBuds konfigurieren lassen, tut das aber nur minimalistisch. Möglich ist etwa, welche Funktion wie "Abspielen" oder "Geräuschunterdrückung" per Doppeltipp auf den linken und rechten Kopfhörer ausgelöst wird, mehr gibt es bisher kaum. Die Touch-Steuerung ist der zweite Kritikpunkt. Was nämlich am Kopfhörer selbst fehlt ist die Möglichkeit, die Lautstärke zu regeln. Dazu muss man das Smartphone zur Hand nehmen.

Die großen Stärken der Kopfhörer

Reibungslos funktioniert die Bluetooth-Koppelung mit Android-, aber auch iOS-Smartphones: Case öffnen, Knopf am Case drücken, am Handy die Verbindung bestätigen. Einmal gekoppelt, verbinden sich die Freebuds 3 dann automatisch, sobald man das Case öffnet und sie in die Ohren steckt. Heiß diskutiert wird das Noise Cancelling der Kopfhörer. Hier muss man Folgendes beachten: Die Earbuds schließen wie alle dieser Kopfhörer den Gehörgang nicht voll ab. Unterstützt werden aber bis zu 15dB aktive Geräuschunterdrückung. Das schaltet gleichmäßige Umgebungsgeräusche wie Summen und Brummen fast komplett aus, Hupen, Stimmen und Co. sind aber hörbar.

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Für Earbuds ist das Ergebnis aber akzeptabel. Die FreeBuds 3 spielen aber ganz andere Stärken aus. Eine ist die Klangqualität, mit hoher, klarer Lautstärke, starken Mitten und einem guten Bass. Damit können die Kopfhörer von Klassik bis Rock überzeugen. Und überragend sind die FreeBuds 3 schließlich bei der Telefonie. In Kopfhörertest hatten wir bisher kein einziges Earbud-Exemplar, das dermaßen klare Gespräche ermöglichte. Auch bei starkem Wind tun Lautsprecher und Mikrofone ihren Dienst, der Gesprächspartner ist glasklar hörbar und bestätigte dies auch im Gegenzug. Mit den FreeBuds 3 ist Huawei ein toller kabelloser Kopfhörer gelungen, der durch das Rot nun noch mehr zum Hingucker wird.