Roter Ortschef sagt offen: Er ist gegen Rendi-Wagner

Der Leobener Ortschef, Kurt Wallner (SPÖ).
Der Leobener Ortschef, Kurt Wallner (SPÖ).Bild: picturedesk.com

Ein erster roter Bürgermeister hat sich in der Führungsdebatte in der SPÖ zu Wort gemeldet. Und es ist nicht irgendwer, sondern der Ortschef der Arbeiterhochburg Leoben.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner will in der kommenden Mitgliederbefragung der Partei auch wissen, ob sie weiterhin Vorsitzende bleiben soll. Als einer der ersten verrät nun ein steirischer Bürgermeister, wie er abstimmen wird.

Leobner Ortschef

Während Arbeiterkammer-Chefin Renate Anderl sich schon am Wochenende klar positioniert hat (sie will, dass Rendi-Wagner bleibt), wagt sich der Leobner Ortschef Kurt Wallner (SPÖ) am Montag aus der Deckung.

Im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" machte er klar, dass er gegen seine derzeitige Chefin stimmen werde: "Ich habe nichts Persönliches gegen Frau Rendi-Wagner, ich hätte aber gerne einen Wechsel an der Spitze", wird Wallner zitiert.

Jemand wie der Doskozil

Danach gefragt, wen er statt Rendi-Wagner gerne als SPÖ-Vorsitzenden hätte, stellt sich Wallner "jemanden wie den Doskozil" vor. Das höre er in seinem Lebensumfeld oft. Der burgenländische Landeshauptmann hat den gleichen Vorteil wie Sebastian Kurz. Beide würden von dem Ruf leben, im Flüchtlingsjahr 2015 "wie ein Fels in der Brandung" gestanden zu sein.

Rendi-Wagner hingegen würden die Leute nur vom Fernsehen kennen und: "Den Eindruck, den sie dabei bekommen, ist sehr traurig." Die derzeitige Chefin sei "in der Geiselhaft der Wiener SPÖ", diagnostiziert Wallner zudem. Dass sie nun die Vertrauensfrage stellt, sei ein "Akt der Verzweiflung".

Steirische SPÖ-Hochburg

Der Bürgermeister der steirischen Arbeiterhochburg Leoben will aber nicht nur Rendi-Wagner loswerden, sondern die Partei auch auf neue Themen ausrichten. Zum Beispiel Migration.

Hier seien nach wie vor die Parteien vorne, die die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung widerspiegeln: "Die SPÖ muss die Menschen ernst nehmen und sich thematisch so positionieren, dass wir von der Bevölkerung angenommen und wieder mehrheitsfähig werden."

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Maria Theresia von ÖsterreichGood NewsPolitikSport-TippsPamela Rendi-Wagner

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