Erst vier der insgesamt 28 toten Geiseln, die dieTerror-Organisation Hamas noch in ihren Fängen hat, wurde bisher an Israel übergeben. Auch am Dienstag lief die Übergabe, die über das Rote Kreuz abgewickelt wird, schleppend. Am Abend wurden weitere Särge für eine Übergabe vorbereitet – wie viele Leichen übergeben werden sollten, war zunächst noch unklar. In der Nacht auf Mittwoch hieß es schließlich, es seien vier Leichen übergeben worden. Gleichzeitig erschüttern Aufnahmen von offenbar gezielten Hinrichtungen im Gazastreifen.
Nur wenige Tage nach Beginn der Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen hat die Hamas ein schockierendes Video veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie acht Männer, die als "Kollaborateure" bezeichnet werden, auf offener Straße hingerichtet werden. Die Aufnahmen wurden am Dienstag auf dem Telegram-Kanal des Hamas-Senders al-Aksa TV geteilt. Zu sehen sind Hamas-Mitglieder, die die gefesselten und geknebelten Männer, die am Boden knien, aus nächster Nähe erschießen.
Die Exekutionen fanden mitten auf der Straße und vor einer großen Menschenmenge statt. Das Video trägt den Titel: "Der Widerstand vollstreckt das Todesurteil gegen eine Reihe von Kollaborateuren und Gesetzlosen in der Stadt Gaza." Die schockierenden Bilder verbreiteten sich rasch im Internet.
Die Menschenrechtskommission, die von der Palästinensischen Autonomiebehörde gegründet wurde, verurteilte die Hinrichtungen scharf. Sie sprach von einer "Welle von außergerichtlichen Hinrichtungen und Beinschüssen", die "unter keinen Umständen gerechtfertigt" werden könne. Jetzt seien "sofortige Verurteilung und Rechenschaft" nötig.
Im Gazastreifen selbst zeigen sich sowohl palästinensische Sicherheitskräfte als auch viele Bewohner verständnisvoll gegenüber dem Vorgehen der Hamas. Aus Sicherheitskreisen heißt es, das harte Durchgreifen richte sich "gegen Gesetzlose oder diejenigen, die die Sicherheit der Bürger bedrohen".
