"Oft bilde ich mir ein, ich kann noch mitspielen. Am liebsten würde ich das ja noch, aber die Burschen sind schon sehr, sehr fit. Mein neues Eishockey-Leben spielt sich hinter der Bande ab", sagt Rafael Rotter zu "Heute".
Die Legende ist zurück in Wien, bevor die Vienna Capitals heute die Saison in Laibach (19.15 Uhr) starten. Als Individual-Trainer verstärkt der 684-fache Caps-Spieler das Trainer-Team um Gerry Fleming. "Ich helfe, wo ich helfen kann", sagt er.
14 Saisonen spielte Rotter in Kagran, schoss dabei 159 Tore und legte 372 Treffer auf. Jetzt leitet er das Skills-Training, achtet auf Scheibenführung und Schüsse, gibt Technik-Tipps und den Motivator in der Kraftkammer.
Kann Rotter in den Katakomben auch laut werden in seiner neuen Rolle? "Kritik gehört dazu. Ich will aber positiv und ein Bindeglied zwischen den Spielern und Trainern sein."
Zweimal in Folge verpassten die Wiener das Play-off der besten acht Teams der ICE Hockey League. "Heuer sind die Top 6 unser Etappenziel", sagt Sportchef Christian Dolezal, der 14 (!) neue Spieler nach Wien holte.
Einer hat es Rotter in der Vorbereitung besonders angetan – der neue Kapitän Linden Vey. Der 34-jährige Kanadier war Meister in Russland und der Schweiz, in der NHL spielte er für die LA Kings, Vancouver und Calgary.
"Er kann spezielle Dinge, ist ein besonderer Spieler", sagt Rotter. "Sein Eishockey-IQ ist groß, er liest das Spiel gut, ist technisch top und das Wichtigste: Er macht andere besser." Auch menschlich ist Rotter von ihm überzeugt. "Ein super Typ."
Von 180,2 cm auf 184,1 cm haben die Capitals die Körpergröße im Kader erhöht. Der 1,72 Meter große Rotter muss darüber schmunzeln. "Größe hilft schon, wenn man dabei beweglich bleibt."
"Ich bin ziemlich nervös", sagt Rotter vor dem Saisonauftakt heute in Laibach. "Die anderen Teams haben nicht geschlafen. Unsere Mannschaft ist mit 14 Neuen zusammengewürfelt. Das ist ein Prozess. Ich bin aber guter Dinge."