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Ruinerwold-Vater soll Kinder missbraucht haben

Heute Redaktion
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    Ortseinfahrt der 2.800-Seelen-Gemeinde Ruinerwold.
    Ortseinfahrt der 2.800-Seelen-Gemeinde Ruinerwold.
    (Bild: imago stock & people)

    Jenem niederländischen Sekten-Vater, der mit seiner Familie und einem Österreicher abgeschottet auf einem Bauernhof lebte, wird nun auch sexueller Missbrauch vorgeworfen.

    Vor sechs Wochen sind sechs Personen aus einem Bauernhof im niederländischen Ruinerwold befreit worden. Nun hat die Staatsanwaltschaft neue Vorwürfe gegen den Sekten-Vater Gerrit-Jan D. (67) und den österreichischen Hof-Pächter Josef B. (58) bekanntgegeben.

    Gegen Gerrit-Jan D. gibt es jetzt auch Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs. Zumindest zwei seiner Kinder, die inzwischen erwachsen sind und nicht mit am Hof lebten, soll er sexuell missbraucht haben.

    Weiteren Österreicher festgehalten

    Außerdem sollen die beiden Beschuldigten im Jahr 2009 einen Österreicher für mehrere Monate in der niederländischen Stadt Meppel, unweit von Ruinerwold, gegen seinen Willen festgehalten haben.

    Ursprünglich hatte man gegen sie wegen Geldwäsche, Misshandlung und Freiheitsberaubung ermittelt. Eine erste öffentliche Anhörung der Beschuldigten soll am 21. Januar 2020 stattfinden.

    Viele Rätsel um Sektenleben der Familie

    Noch immer gibt es viele Rätsel rund um die Familie, die völlig abgeschottet auf dem abgelegenen Bauernhof in Ruinerwold lebte. In einem fensterlosen Raum soll der Vater mit sechs Kindern neun Jahre lang gelebt haben. Den Behörden hatte er gemeldet, dass er ins Ausland gezogen sei.

    Der Österreicher Josef B. war die einzige Verbindung zur Außenwelt. Er hatte den Hof gepachtet und besorgte für die Familie Einkäufe und andere Erledigungen. In welchem Verhältnis er zum Vater, der wie ein Sektenführer lebte und angeblich an einem "Evangelium" schrieb, stand, ist weiterhin nicht restlos geklärt.

    Lediglich der älteste Sohn durfte den Hof ab und zu verlassen. Er war es auch, der in einer Bar die Lage der Familie schilderte, worauf die dort Anwesenden die Behörden alarmierten.