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Rutscht nun auch Renault in einen Manipulationsskandal?

Heute Redaktion
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Der französische Autobauer Renault sieht sich gezwungen, 15.000 Autos in Frankreich zurückzurufen, die Abgaswerte seien zu hoch. Wie es am Dienstag hieß, müsse die Auspuffanlage neu "eingestellt" werden. Offenbar wusste man allerdings, dass die angegeben Parameter nicht erreicht werden könnten. Unklar ist noch, wieviele Modelle genau betroffen sind.

Der französische Autobauer Renault sieht sich gezwungen, 15.000 Autos in Frankreich zurückzurufen, die Abgaswerte seien zu hoch. Wie es am Dienstag hieß, müsse die Auspuffanlage neu "eingestellt" werden. Offenbar wusste man allerdings, dass die angegeben Parameter nicht erreicht werden könnten. Unklar ist noch, wie viele Modelle genau betroffen sind. 

Vorerst werden 15.000 Exemplare des Modells Captur vom Konzern wieder eingezogen. Wie Renault berichtet, liege der Defekt bei einem Abgasventil, das nur bei Temperaturen zwischen 17 und 35 Grad funktioniere. Von einer absichtlichen Täuschung könne aber keine Rede sein, betonte der Vize-Chef Thierry Bolloré. 

Der Hersteller scheint allerdings durchaus gewusst zu haben, dass die angegeben Werte nur in dem bestimmten Korridor erreicht werden können. Die französische Zeitung "Le Monde" fragte ob das nicht ebenso verwerflich sei, wie eine illegale Software zu installieren, was schlussendlich geworden war.

Interessenskonflikt wegen Eigentumsverhältnissen?

Unklar ist wie die Regierung auf die Verfehlungen des Konzerns reagiert: Da der französische Staat zu 19 Prozent an dem Autobauer beteiligt ist, erwarten Beobachter kein allzu offensives Vorgehen. Die französische Umweltministerin Ségolène Royal lobte die Kooperationsbereitschaft, erklärte allerdings auch, dass die bisherigen Tests nicht ausreichend gewesen wären.

Die Anleger reagierten jedenfalls alles andere als erfreut auf die schlechten Nachrichten, der Aktienkurs brach zeitweise um 20 Prozent ein. Noch steht nicht fest, wie viele Modelle genau betroffen sind.

Zuletzt hieß es sogar aus Renault-Kreisen, dass wesentlich mehr Autos als bisher betroffen sein könnten. Mitunter war sogar von 700.000 Fahrzeugen die Rede, Renault dementierte allerdings promt.