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Ruttensteiner auf Spionage in der Schweiz

Heute Redaktion
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Bereits einen Tag nach dem Rücktritt von Dietmar Constantini hat Interims-Teamchef Willi Ruttensteiner seine Arbeit aufgenommen. Sein erster Arbeitstag führt ihn gleich nach Basel.

Am Dienstag überraschte Constantini die Fußballfans mit seinem Rücktritt. Sein vorläufiger Nachfolger Ruttensteiner hatte bereits eine Vorahnung, dass die Ära des Tirolers, der derzeit auf Urlaub weilt, vorzeitig zu Ende geht. "Didi hat mich am Wochenende angerufen und wollte mit mir Spielerbeobachtungen besprechen. Dabei hat er angedeutet, dass er mit Präsident Leo Windtner sprechen wollte. Von da an habe ich vermutet, dass er die zwei Spiele nicht mehr machen will und eine einvernehmliche Lösung anstrebt", erklärte der ÖFB-Sportdirektor gegenüber der APA.

Keine Antwort in der Teamcheffrage
Über Constantini, von dem Ruttensteiner viel gelernt haben will, verliert der 56-Jährige kein schlechtes Wort. Und auch zur derzeit laufenden Teamchef-Suche will der Oberösterreicher nicht Stellung beziehen, aber "ich werde meine Expertise einbringen". Jetzt will er sich voll auf sein zweites Kurzgastspiel (Ruttensteiner betreute das ÖFB-Team 2005 nach Hans Krankl für zwei Spiele) konzentrieren. Sein Debüt gibt Ruttensteiner am 7. Oktober beim EM-Qualifikationsmatch gegen Aserbaidschan.

Bis dahin gilt es noch einiges zu klären. Beispielsweise, wer sein Co-Trainer wird. Manfred Zsak hatte ja vor dem Türkei-Spiel Durchblutungsstörungen und musste im Spital behandelt werden, jetzt ist er auf Kur in Italien. "Er fühlt sich gut, aber wir werden noch darüber sprechen, ob er fit genug ist oder ich vielleicht vorsichtshalber noch einen Assistenten dazunehme", so Ruttensteiner, der weiterhin auf Tormanntrainer Franz Wohlfahrt setzen wird.

Ruttensteiner als Spion
Bis zur Kaderbekanntgabe am 27. September hat Ruttensteiner noch alle Hände voll zu tun. Es gilt, Spieler zu sichten und Gegner auszuspionieren. Von einer großen Veränderung des ÖFB-Kaders geht der 56-Jährige aber derzeit nicht aus: "In den vergangenen Spielen hat man viel Potenzial gesehen." Allerdings schließt Ruttensteiner im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein Comeback von Andreas Ivanschitz nicht mehr gänzlich aus.

Der erste Kicker, der vom Neo-Teamchef unter die Lupe genommen wird, ist Aleksandar Dragovic. Der Ex-Austrianer spielt am Mittwoch mit dem FC Basel in der Champions League (Alle Ergebnisse live ab 20:45 Uhr) gegen Otelul Galati. "Ich habe ihn schon länger nicht in einem schweren Spiel gesehen", so Ruttensteiner über den Grund seiner Schweiz-Reise.