Nachdem bereits Wizzair einige Flugverbindungen ab Wien eingestellt hat, zieht nun auch Ryanair nach. Wie am Mittwoch bekannt wurde, wird die Billigfluglinie bereits im Winterflugplan drei stationierte Flugzeuge aus Wien abziehen. Gleichzeitig wird auch die Flugverbindung nach Billund, Santander und Tallinn eingestellt.
Grund dafür sollen die in Österreich besonders hohen Abgaben sein: Zum einen die Luftverkehrssteuer von 12 Euro, zum anderen die Flughafengebühren in Wien, die seit der Corona-Pandemie um 30 Prozent gestiegen sind. Beides schwächt die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs als Reisedestination – vor allem im Vergleich zu sechs günstigeren EU-Ländern wie Schweden, Ungarn oder Regional-Italien, die ihre Luftverkehrssteuern abgeschafft und die Flughafengebühren gesenkt haben, um Verkehr und Tourismus zu fördern.
Obwohl Ryanair seine Investitionen in Österreich seit der Corona-Pandemie um 160 Prozent gesteigert hat, bleibt das Vorkrisenniveau mit aktuell 98 Prozent weiterhin unerreicht. Verantwortlich dafür sind die steigende Luftverkehrssteuer sowie nicht wettbewerbsfähige Zugangskosten, die den heimischen Tourismus, die Wirtschaft und zahlreiche Arbeitsplätze erheblich belasten.
Ryanairs CEO Michael O’Leary bezeichnet die hohen Zugangskosten in Wien als "absurd". Zudem würde ein enormer Schaden für den österreichischen Flugverkehr, Arbeitsplätze und den Tourismus entstehen. Das Unternehmen fordert die österreichische Regierung erneut auf, dem Beispiel anderer EU-Länder wie Schweden, Ungarn und Italien zu folgen und die schädliche 12-Euro-Luftverkehrssteuer abzuschaffen.
"Falls die Regierung diese Gelegenheit zur Senkung der Zugangskosten des Verkehrs und zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung nicht ergreift, werden die Ticketpreise für österreichische Passagiere unvermeidlich steigen. Ryanair wird weiter schrumpfen", warnt O’Leary.
