Druck auf Regierung

Nach Wizz-Air-Abschied – Ryanair hält an Wien fest

Ryanair wird, anders als Wizz Air, Wien treu bleiben. Man sei sogar gewillt zu wachsen – sofern die Bundesregierung die hohe Abgabenlast reduziert.
Team Wirtschaft
10.09.2025, 16:36
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Ryanair nutzt die Gunst der Stunde: Nachdem Wizz Air völlig überraschend das Ende ihrer Wiener Basis mit fünf Flugzeugen ab März 2026 verkündet hat, springt der irische Billigflieger ein. Mit sogenannten "Rettungs"-Tarifen ab 29,99 Euro pro einfacher Strecke will Ryanair jene Passagiere ködern, die durch den Rückzug von Wizz Air in Wien stranden könnten. Das seien ja nicht besonders viele, spötteln die Iren in einer ersten Reaktion auf den Rückzug.

"Enttäuscht, aber nicht überrascht"

"Wir sind enttäuscht, aber nicht überrascht, dass Wizz Air beschlossen hat, ihre Basis mit fünf Flugzeugen in Wien zu schließen", kommentiert Andreas Gruber, CEO der Ryanair-Tochter Laudamotion, die Entscheidung. Konkurrenz sei willkommen, doch gegen die niedrigen Kosten und Tarife von Ryanair habe Wizz Air nie bestehen können.

Auch Ryanair kritisiert massiv gestiegene Kosten

In einem Punkt zeigt er sich allerdings einig mit dem Mitbewerber: Die hohen Passagiersteuern und steigenden Flughafenentgelte in Österreich würden der gesamten Branche schaden. Die neue Regierung müsse diese Belastungen dringend senken, um den Standort wettbewerbsfähig zu halten, sonst werde Wien gegenüber Regionalflughäfen in Italien, Ungarn oder Schweden weiter ins Hintertreffen geraten, so Gruber.

Abzug aus Wien ist derzeit kein Thema

Trotz allem gebe es aber keine Abzugspläne aus Wien, lässt Ryanair im "Heute"-Talk wissen. Im Gegenteil – man sei gewillt zu wachsen. Einmal mehr verweisen die Iren auf einen ehrgeizigen Investitionsplan im Umfang von einer Milliarde Dollar. Der sei der Regierung bereits vorgelegt worden und sehe vor, das Passagieraufkommen von derzeit sieben Millionen auf zwölf Millionen pro Jahr zu steigern. Zusätzlich wolle man die in Wien stationierte Flotte bis 2030 von derzeit 20 auf bis zu 30 Maschinen ausbauen.

Österreich nicht mehr wettbewerbsfähig

Der Haken: Das könne laut Ryanair aber nur umgesetzt werden, "wenn die österreichische Regierung ihre sehr hohe Luftverkehrssteuer abschafft und die hohen Zugangskosten durch eine Senkung der Flughafen- und Sicherheitsgebühren reduziert, um diese im Vergleich mit anderen EU-Staaten wettbewerbsfähig zu machen".

{title && {title} } tmw, {title && {title} } Akt. 10.09.2025, 16:41, 10.09.2025, 16:36
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