Es handelt sich um die wohl nervigste Regel für Flugreisende: Wer Parfums, Shampoos und andere Flüssigkeiten im Handgepäck mitführt, muss diese in kleine Mengen von maximal 100 Milliliter abfüllen. In Summe darf ein Liter zudem nicht überschritten werden. Größere Flaschen, Flacons und Kosmetik landen in den Abfallbehältern vorm Sicherheitscheck. Nach fast 20 Jahren könnte diese Regel jetzt jedoch Geschichte sein - zumindest innerhalb der EU.
Durch den Einsatz von neuartigen C3-Scannern sollen Flugpassagiere künftig sogar Behältnisse mit einem Fassungsvermögen von bis zu 2 Liter im Handgepäck mitführen können - ohne sie bei der Sicherheitskontrolle aus der Taschen nehmen zu müssen.
Ihre Einführung bedeutet auch, dass Passagiere andere Gegenstände wie Laptops und Tablets nicht mehr aus dem Handgepäck nehmen müssen, was den Sicherheitsvorgang weiter vereinfacht.
Nach erfolgreichen Tests wurde die Screening-Lösung im Juni 2025 von der ECAC genehmigt. Die Europäische Kommission wolle die strenge Regel in den kommenden Tagen ändern. Das bestätigten Brüsseler Behörden auf Anfrage des Senders "Euronews".
Allerdings gibt es einen Haken: Während die Flughäfen Rom-Fiumicino und Mailand-Malpensa die Vorschrift bereits von sich aus gekippt haben, da sie voll mit den neuen Sprengstoffdetektionssystemen ausgestattet sind, ist man anderswo noch nicht so weit. Für Flughäfen besteht keine Verpflichtung, die neue Technologie einzuführen. Die Entscheidung über die Anschaffung der teuren Scanner bleibt den einzelnen Einrichtungen überlassen.
Die neue Regelung könnte daher bei Passagieren, die von einem Flughafen mit Scannern abfliegen, aber über einen Flughafen ohne Scanner nach Hause zurückkehren, zu Verwirrung führen. In diesem Fall wären auf dem Rückflug nur noch 100 ml im Handgepäck erlaubt.
Am Flughafen in Wien können sich Passagiere über die neue Regel für das Handgepäck vielleicht bald freuen. Aktuell werden dort derartige Systeme bereits getestet. "Am Flughafen Wien werden wir aus heutiger Sicht mit der Einführung dieser Systeme noch vor Jahresende starten und sukzessive flächendeckend ausrollen", heißt es abschließend.
