"Die Stimmung ist auf dem absoluten Nullpunkt: Alle sind müde, erschöpft und wütend", sagt Vivienne (18). Schon seit über 16 Stunden steckt sie mit ihrer Kollegin und anderen Schweizer Reisenden am Flughafen in Larnaka in Zypern fest. "Diese Nacht haben wir auf dem Boden geschlafen", sagt Vivienne. "Da wir erst nach 23 Uhr vom gecancelten Flug erfuhren, waren alle Hotels schon ausgebucht."
Ursprünglich hätte ihr Easyjet-Flug EZS1274 am Samstag um 20.20 Uhr starten sollen. Dann sei der Flug auf 23.25 Uhr verschoben worden. "Im Bus, der uns zum Flugzeug bringt, hieß es zunächst, dass wir über Lyon fliegen und von da mit dem Car nach Hause fahren", sagt Vivienne. Den Passagieren sei nichts anderes übrig geblieben, als dem Plan zuzustimmen. "Doch dann hat der Bus kehrtgemacht und alle wieder ausgeladen."
Informationen von offizieller Seite habe es keine gegeben, kritisiert Vivienne. "Alle Updates erhielten wir nur via App. Wir wissen also immer noch nicht, wieso der Flug überhaupt gecancelt wurde." Auch Essens- oder Getränkegutscheine hätten nicht alle erhalten. "Meiner Kollegin wurden 27 Franken auf die Bordkarte geladen, mir selbst aber nicht."
Am Sonntag folgte der nächste Versuch, nach Hause zu kommen: "Gemäß der App soll der Flug um 13.30 starten, wir schauen jetzt, ob das klappt." Sie und die anderen Passagiere seien ziemlich frustriert, sagt Vivienne. Nur eine positive Sache könne sie dem Ganzen abgewinnen: "Wir haben sechs neue Leute kennengelernt, die gleich wütend auf Easyjet sind wie wir."
Eine Anfrage bei Easyjet zum Fall ist noch offen.
Erst am Samstag wurde ein Flug in die andere Richtung, von Zürich nach Larnaka, kurzfristig wieder umgeleitet: Aufgrund von Nebel musste das Edelweiss-Flugzeug nach Rhodos ausweichen, wo es betankt wurde. Dann hob der Flieger wieder ab und landete um 6.40 Uhr wieder in Zürich – über acht Stunden nach dem Abflug.
