Holländischer Badeort

Anwohner schikanieren Touristen über Google-Maps

In den Niederlanden melden Anwohner erfundene Straßensperren – um Reisende fernzuhalten. Der Stadtrat findet die Aktion alles andere als lustig.
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23.07.2025, 14:06
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Die Einheimischen des Viertels Parkbuurt im niederländischen Badeort Zandvoort haben die Nase voll von Reisenden, die ihr Auto in ihren Straßen parken, um an den Strand zu gehen. Sie haben sich kurzerhand zusammengetan und auf Google Maps Straßensperrungen gemeldet – obwohl diese gar nicht existieren.

Google-Maps-Aktion ist abgeschaut

Mehrere Dutzend Anwohnerinnen und Anwohner haben bei Google Maps angegeben, dass ihre Straßen gesperrt seien. Nach zahlreichen Meldungen glauben Website und App, dass das stimmt und Autos werden vom Navi automatisch um das Viertel herumgeleitet. Die Ideen haben die Niederländer von den Einwohnerinnen und Einwohnern rund um Lisse, die jedes Jahr zur Zeit der Tulpenblüte überrannt werden, übernommen. Auch dort hat die Google-Maps-Aktion schon funktioniert.

"Wir schließen die Nachbarschaft nicht die ganze Woche, nur an besonders geschäftigen Wochenenden", erklärt ein Anwohner von Parkbuurt, der lieber anonym bleiben möchte, gegenüber dem niederländischen Nachrichtenportal "NH Nieuws".

"Unter der Woche haben wir geöffnet. Zum Beispiel für Lieferfahrer und Gäste." Im Viertel wird die Google-Aktion als Erfolg bezeichnet. "Es ist die am wenigsten drastische Maßnahme und hilft uns wirklich. Unsere Kinder können wieder in Ruhe auf der Straße spielen und wir können parken."

"Absolut inakzeptabel" – Stadtrat ist verärgert

Der Stadtrat Gert-Jan Bluijs ist verärgert über die Nachbarschaftskampagne. "Ich verstehe, dass es in Parkbuurt manchmal keinen Platz gibt. Aber das ist absolut inakzeptabel", sagt er gegenüber, "NH Nieuws". "Die Anwohner verlagern die Verkehrsmassen nur in andere Viertel und schaffen Chaos. Sie versuchen, das Gesetz auf diese Weise selbst in die Hand zu nehmen."

Laut Bluijs versucht die Gemeinde bereits, Autofahrerinnen und -fahrer mithilfe von Schildern zu den richtigen Parkplätzen zu leiten. Auf die Aktion des Viertels hat der Stadtrat außerdem bereits reagiert: Kurz darauf ließ er an den Zufahrtsstraßen Schilder auf Niederländisch und Deutsch aufstellen mit der Aufschrift: "Navigation ausschalten, Parkzone beachten."

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