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S-Bahn-Gast: "Eine Stunde gefangen"

Heute Redaktion
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In Wien ist am Dienstag eine Schnellbahn-Garnitur wegen eines Oberleitungsschadens nahe dem Bahnhof Wien-Mitte stillgestanden. An Bord war Leserreporter Ernst Kerschbaumer. Im Gespräch mit Heute.at schilderte er die Situation im Zug der Linie S2, den die Passagiere eine Stunde lang nicht verlassen durften. Und die wurde mit jeder Minute aufgeheizter.

An Bord war Leserreporter Ernst Kerschbaumer. Im Gespräch mit Heute.at schilderte er die Situation im Zug der Linie S2, den die Passagiere eine Stunde lang nicht verlassen durften. Und die wurde mit jeder Minute aufgeheizter.

"Wir hörten einen furchtbar lauten Knall", erzählt Herr Kerschbaumer. "Da war uns schon klar, dass etwas nicht stimmte." Funken spritzten, auf einmal war auch Feuer zu sehen. "Ich habe dann gleich die Feuerwehr gerufen", meint der Heute.at-Leserreporter. Doch bis die eintraf, ging das Feuer bereits von selbst aus. Offenbar brannten die Oberleitungskabel ab, bis nichts mehr von ihnen übrig war.

Die Fahrgäste durften den Zug dennoch nicht verlassen. Laut ÖBB-Sprecher Herbert Ofner bestand die Gefahr eines Stromschlages. Eine ganze Stunde mussten die Passagiere ausharren. "Die Stimmung wurde minütlich schlechter. Außerdem funktionierten die Toiletten nicht mehr. Das war auf vor allem für ein paar Mädchen an Bord des Zuges ein Problem", schildert Herr Kerschbaumer weiter.

"Wir halten das nicht mehr aus"

Es kam auch zu Streitigkeiten zwischen Fahrgästen. So gerieten sich ein älterer und jüngerer Herr in die Haare, weil der junge Mann sich eine Zigarette ansteckte. "Der Zugführer hat aber sehr gut reagiert und ging gleich dazwischen", so der gestrandete S-Bahnfahrer. Schließlich drängten die Passagiere den ÖBB-Bediensteten, die Türen zu öffnen. "Wir haben ihm klar gemacht, dass wir das nicht mehr aushalten", so Herr Kerschbaumer gegenüber Heute.at.

Nach einer Stunde war es dann soweit - die Fahrgäste wurden von ÖBB-Mitarbeitern zum Bahnhof Wien-Mitte gelotst. Der Schaden dürfte ein beträchtlicher sein. Die Bahn rechnete damit, dass die Reparaturarbeiten bis mindestens 18.00 Uhr andauerten.