Österreich

Killer (17) ging ins Netz, als er gefälschten Pass w...

Heute Redaktion
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48 Stunden nach der entsetzlichen Bluttat an seiner Freundin Michelle F. (16) in Steyr (OÖ) verhaftete die Wiener Polizei Saber A. (17) beim Bahnhof Floridsdorf.

Er hatte noch alles versucht, entkam vom Tatort in Steyr (OÖ) wohl mit dem Zug bis nach Wien und war kurz davor, sich ins Ausland abzusetzen. Doch da in Österreich und im gesamten Schengenraum intensivst gefahndet wurde, wusste Saber A.: Er benötigt eine neue Identität.

Der mutmaßliche Killer der erst 16-jährigen Michelle F. – er soll auch in seiner Heimat Afghanistan schon getötet haben – kontaktierte aus diesem Grund einen ehemaligen Hasch-Dealer, der Fotos von ihm anfertigen und ihm einen Profi für gefälschte Dokumente vermitteln sollte. Ein solcher war tatsächlich schnell gefunden. Für 2.000 Euro versprach er, bis heute, Mittwoch, einen Pass zu liefern.

Freunde machten Druck auf Killer

Zur Übergabe sollte es aber nicht mehr kommen, da sich selbst "Freunde" letztlich gegen Saber A. wandten. Der Wiener Markus M. (23) kennt die Beteiligten und wirkte via WhatsApp auf die jungen Männer ein, die Augen nach dem Flüchtigen offenzuhalten, wie er „Heute" schildert: „Wir haben Saber dann klargemacht: ‚Entweder du stellst dich, oder wir finden dich und kommen mit der Polizei.'"

Und tatsächlich: Punkt 12.50 Uhr wählte Saber A. den Notruf und stellte sich. Polizisten nahmen ihn am Franz-Jonas-Platz in Wien-Floridsdorf fest, er wehrte sich nicht.

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Saber A. verzichtet auf Anwalt

Die Beamten brachten ihn aufs Kommissariat. Als klar war, dass er der Gesuchte ist, brachte man ihn ins Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände. Dort verzichtete er auf den Beistand zweier Anwälte und wurde in den Abendstunden nach Oberösterreich gebracht. Im Landeskriminalamt Linz warteten stundenlange intensive Verhöre auf ihn. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Fotos: Hier geschah die Bluttat in Steyr