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Satellitenbilder zeigen Flammenmeer in der Arktis

Die Arktis erlebt eine Hitzewelle mit teils über 30 Grad. Wo normalerweise Eis und Kälte herrschen, toben Wald- und Torfbrände.

Heute Redaktion
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In der Arktis herrscht Ausnahmezustand. Statt Eis und Kälte erlebt die Region um den Nordpol eine Hitzewelle und bricht mit Temperaturen von teils über 30 Grad alle Rekorde. Ausgetrocknete Wälder, die leicht Feuer fangen, sind die Folge.

"Die arktischen Feuer im Juni waren beispiellos, und auch im Juli waren sie viel stärker als im langjährigen Schnitt", sagt Mark Parrington vom europäischen Mittelfrist-Wettervorhersagezentrum ECMWF. Wie der "Tages-Anzeiger" berichtet, verfolgt er im Rahmen des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus mit Satelliten Vorgänge in der Atmosphäre – unter anderem die Emissionen von Wald- und Buschbränden.

6400 Quadratkilometer Land verbrannt

Obwohl solche Brände im Sommer in der Arktis als normal gelten, sei es laut Wissenschaftlern aber ungewöhnlich, dass sie so früh im Jahr und auf so großen Flächen auftreten. In Alaska sind bereits mehr als 6400 Quadratkilometer Land verbrannt. Auf den Satellitenbildern sind auch Brandherde in Kanada und Sibirien zu sehen.

In den vergangenen Wochen wurde zudem durch das Feuer einiges an CO2 freigesetzt. Laut den Copernicus-Forschern sollen es allein im Juni 50,7 Megatonnen CO2 gewesen sein. Bis am 21. Juli seien weitere 52 Megatonnen hinzugekommen.

Als Vergleich: Die Waldbrände in der Arktis haben damit in sieben Wochen fast gleich viel Emissionen verursacht wie das Land Belgien im Jahr 2017. Die Schweiz erreichte nicht einmal die Hälfte des Werts.

Für US-Klimawissenschaftler Michael Mann ist der Fall klar: "Die Rekordhitze in Alaska ist ein Fingerzeig dafür, was noch kommt und was schon jetzt geschieht." Wie er in einem Interview, das auf Youtube verbreitet wurde, sagt, sehe man jetzt die wirklich gefährlichen Folgen des Klimawandels im Alltag.

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