Politik

"Schaum vorm Mund": Harte Worte Österreichs an Erdogan

Nachdem Erdogan Österreich "verfluchte", reagiert nun Außenminister Schallenberg und bestellt den türkischen Botschafter ein.

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Österreichs Außenminister Schallenberg und Türkeis Präsident Erdogan.
Österreichs Außenminister Schallenberg und Türkeis Präsident Erdogan.
apa/picturedesl ("Heute"-Montage)

Wie bereits berichtet, hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die österreichische Regierung für das Hissen der Flagge Israels auf dem Bundeskanzleramt und dem Außenministerium in Wien scharf verurteilt und sogar "verflucht". "Ich verfluche den österreichischen Staat. Er will wohl, dass die Muslime den Preis dafür zahlen, dass er die Juden einem Genozid unterzogen hat", so die Worte des 67-Jährigen.

Weiters kritisierte der türkische Präsident Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und warf ihm "antitürkische Erklärungen" aus "rein innenpolitischem Kalkül" vor. (Alles Hintergründe dazu hier >>

Reaktion von Schallenberg

Doch nun kommen Reaktionen aus Österreich. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat die scharfen Worte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gleich am Dienstag zurückgewiesen und umgehend den türkischen Botschafter ins Außenamt zitiert. "Die Vorwürfe des türkischen Präsidenten richten sich von selbst", so der Minister. Und weiter stellte er klar:

"Mit Schaum vor dem Mund wird sich der Nahost-Konflikt nicht lösen lassen.“

Wie Schallenberg erklärte, hat er den türkischen Botschafter am Dienstagvormittag "aufgrund dieser absurden Aussagen von Präsident Erdogan" ins Außenministerium zitiert. Der Grund: Er wolle ihm die österreichische Haltung ganz klar vermitteln.

Außerdem verteidigte der Außenminister die Politik Österreichs. "Die Hamas ist eine Terrororganisation. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie uns das Gesetz des Handelns aufzwingen", erläuterte Schallenberg seinen Standpunkt.

"Erschreckendes Rechtsverständnis"

Abschließend erklärte der Minister: "Mit dem Rundumschlag gegen Regierungen wie die österreichische, die im Angesicht des Terrors Seite an Seite mit Israel stehen, belegen türkische Politiker einmal mehr ihr erschreckendes Rechtsverständnis." Zusätzlich dazu müsse die Türkei anders reagieren:

"Statt Öl ins Feuer zu gießen, ist die Türkei dringend dazu aufgerufen, zur Deeskalation beizutragen."
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