Politik

Schallenberg schenkt Ukraine halbe Million Impfdosen

Nach dem Aufeinandertreffen bei der Fußball-EM gibt es für die unterlegene Ukraine eine kleine Wiedergutmachung: 500.000 Corona-Impfdosen.

Leo Stempfl
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Ein besonderes Gastgeschenk wird Außenminister Alexander Schallenberg dabei haben, wenn er am Sonntag in die Ukraine reist. In der Hauptstadt Kiew wird er an der Gründungsveranstaltung der Krim Plattform teilnehmen und mit dem ukrainischen Ministerpräsident Denys Schmyhal zu einem Arbeitsgespräch zusammenzutreffen.

Wie heutzutage fast üblich gibt es den aktuellen Zeiten angemessenes Gastgeschenk: 250.000 Impfdosen AstraZeneca, weitere 250.000 sollen im Herbst folgen. Es ist bereits die fünfte österreichische Impfstoffspende, bereits in den letzten Wochen wurden Libanon, Bosnien und Herzegowina, Tunesien und Georgien insgesamt 655.000 Dosen überlassen. Auch die Spende an die Ukraine wird nicht die letzte sein.

Außenminister Alexander Schallenberg dazu: "Wir können in Österreich noch keinen Schlussstrich unter die Pandemie ziehen. Das wird uns auch nicht gelingen, wenn nicht einmal die Menschen in unserer unmittelbaren europäischen Nachbarschaft geimpft sind. Mit einer weiteren Spende von dringend benötigtem Impfstoff zeigt Österreich Solidarität mit der Ukraine im Kampf gegen die Pandemie. Denn weiße Flecken auf der Impflandkarte der Welt sind blinde Flecken im Schutzschild gegen Corona. Dagegen müssen wir gemeinsam ankämpfen."

Mückstein mahnt Solidarität ein

Insbesondere seit Mitte Juli ist ein neuerlicher Anstieg der bestätigten täglichen Neuinfektionen sowie der Hospitalisierungen in der Ukraine festzustellen, der insbesondere auf die Verbreitung der Delta-Variante zurückzuführen ist. Gleichzeitig haben erst 11,7 Prozent der Ukrainer mindestens eine Dosis erhalten, gar nur 6,9 Prozent der Bevölkerung sind voll immunisiert (zum Vergleich: in Österreich sind es ca. 61 bzw. rund 57 Prozent).

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein: "Die COVID19-Pandemie ist ein globales Phänomen, das nur global bekämpft werden kann. Deshalb reicht es nicht, in Österreich die Durchimpfungsrate weiter nach oben zu treiben. Vielmehr müssen Länder wie Österreich, die sich in der glücklichen Lage befinden, über mehr Impfstoff zu verfügen als sie aktuell benötigen, ihren Beitrag dazu leisten, dass überall auf der Welt ausreichend von der Schutzimpfung vorhanden ist. Wir zeigen uns mit dieser Spende an die Ukraine einmal mehr solidarisch."