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Scharlach - So erkennen Sie die Krankheit

Heute Redaktion
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Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Es ist möglich, im Laufe des Lebens mehrmals an Scharlach zu erkranken. Wie die Krankheit übertragen wird, wie sie sie erkennen und was Sie dagegen tun können, lesen Sie hier.

Was ist Scharlach genau?

Scharlach ist eine meldepflichtige, sehr häufige Infektionskrankheit vorwiegend in der Altersklasse der 4- bis 12-Jährigen. Es handelt sich dabei um eine durch Bakterien (Streptokokken) verursachte Mandel- und Rachenentzündung mit einem typischen Hautausschlag.

Wann tritt die Krankheit auf?

Der jahreszeitliche Erkrankungsgipfel liegt in den Monaten Oktober bis März. Zehn bis 20 Prozent der Menschen tragen die Keime in sich, ohne dass sie Symptome zeigen.

Wie muss ich melden?

Bei Kindern muss die Meldung innerhalb von 24 Std. üblicherweise durch den behandelnden Arzt bzw. durch die Kindergartenleitung oder Direktor an die zuständige Bezirksgesundheitsbehörde erfolgen. Es wird empfohlen, bei mehr als drei gleichzeitig an Scharlach erkrankten Kindern in einer Gruppe, den Sprengelarzt oder den zuständigen Amtsarzt vom gehäuften Auftreten der Erkrankung zu benachrichtigen. Die Gesundheitsbehörde entscheidet dann, falls erforderlich, über weitere Maßnahmen.

Wie wird Scharlach übertragen?

Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion, z.B. durch Niesen, Husten oder Sprechen, selten auch durch Schmierinfektion. Eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit beim Auftreten von Scharlach oder anderen Streptokokkenerkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen ist durch das gute Ansprechen auf

Antibiotika nicht gegeben.

Wie lange beträgt die Inkubationszeit?

Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit liegen etwa zwei bis vier Tage. Bei antibiotischer Behandlung besteht schon zwei Tage nach der ersten Einnahme keine Infektionsgefahr mehr.

Was sind die Anzeichen für Scharlach?

Folgende Symptome können, müssen aber nicht alle auftreten:


Halsschmerzen
Schluckbeschwerden
Bauchschmerzen
Fieber
Rachen und Mandeln sind rot, eventuell eitrig belegt
geschwollene Halslymphknoten
weiß belegte Zunge; ab dem dritten oder vierten Krankheitstag rötet sie sich himbeerfarben (Himbeerzunge) und die Zungenbläschen schwellen an
rauer, samtartiger roter Ausschlag, beginnend in der Leistenregion, später am gesamten Körper, nur der Bereich um den Mund bleibt blass.
Manche Patienten zeigen keinen oder nur einen schwachen Ausschlag, fühlen sich aber trotzdem krank.
Nach drei bis fünf Tagen verschwindet der Ausschlag. Ein bis drei Wochen später schält sich die Haut, vor allem an Händen und Füßen. Die kleieförmige Schuppung kann bis zu acht Wochen andauern.


Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose wird häufig klinisch gestellt durch das meist sehr typische Krankheitsbild. Ein Rachenabstrich mit dem Nachweis von Streptokokken ist beweisend.

Wie sieht der Hautausschlag genau aus?

Der Hautausschlag besteht aus kleinfleckigen „sandpapierartigen“ Papeln, beginnt am ersten oder zweiten Krankheitstag am Oberkörper, breitet sich von dort über den ganzen Körper aus, unter Aussparung der Handinnenflächen und Fußsohlen, und verschwindet üblicherweise nach sechs bis neun Tagen wieder. Typisch sind eine Blässe rund um den Mund bei meist stark geröteten Wangen und eine hochrote, sogenannte Himbeerzunge. Einige Tage nach der Erkrankung kommt es zu einer „kleienförmigen“ Schuppung der Handflächen und Fußsohlen.

Achtung! Eine solche Schuppung auch ohne wahrgenommene Erkrankung bedarf unbedingt einer ärztlichen Abklärung!

Lesen Sie weiter: So wird die Krankheit behandelt



Wie wird Scharlach behandelt?

Scharlach wird antibiotisch behandelt, da es anderenfalls später zu Folgekrankheiten an Herz, Nieren oder Gelenken kommen kann. In der Regel ist Antibiotikum für 10 Tage das Mittel der Wahl. Besteht eine Penicillin-Unverträglichkeit kann man auf ein anderes Antibiotikum ausweichen.

Während der fieberhaften Phase sollte das Kind möglichst im Bett bleiben und das Fieber gesenkt werden.

Welche Komplikationen können auftreten?

Zwei bis drei Wochen später können sich Krankheiten von Herz, Nieren oder Gelenken entwickeln. Um nach einer Scharlach-Erkrankung diese Komplikationen auszuschließen, ist es empfehlenswert ca. 4 Wochen nach der Erkrankung eine Kontrolle bei Ihrer Kinderärztin durchführen zu lassen.

Gibt es vorbeugende Maßnahmen?

Grundsätzliche Hygieneregeln sind besonders in Gemeinschaftseinrichtungen sorgfältig einzuhalten.

Dazu gehören:


häufiges Händewaschen (10 -15 sec.), besonders vor der Essenszubereitung und dem Essen
ausschließliche Verwendung von Seifenspendern und Einmalhandtüchern
Gebrauch von Einmaltaschentüchern und deren sofortige Entsorgung in verschließbaren Plastiksäcken
einwandfreies Verhalten beim Husten-, Niesen und Schneuzen (Tröpfcheninfektion)
Keine gemeinsame Benützung von Ess- und Trinkgeschirr bzw. Besteck und deren Reinigung im Geschirrspüler bzw. bei ca. 60ºC
Gegebenenfalls erhöhte Aufmerksamkeit beim Zahnprophylaxeprogramm, dass die Zahnbürsten
nicht verwechselt werden
Wechseln der Zahnbürsten nach der Erkrankung (Wiederansteckungsgefahr)


In den ersten 48 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie sollte der Kontakt zu anderen Kindern gemieden werden.Wenn sich das Kind nach 48 Stunden bereits gesund fühlt, darf der Kindergarten bzw. die Schule wieder besucht werden.Für Geschwisterkinder besteht ein Infektionsrisiko, allerdings wird nicht im Vorhinein antibiotisch behandelt. Im Zweifelsfall kann ein Rachenabstrich gemacht werden um eine Erkrankung auszuschließen oder zu bestätigen.

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