Neue Karte zeigt Versiegelung

Schau nach! So massiv ist dein Wohnbezirk zubetoniert

Immer mehr Natur wird in Österreich für Häuser, Straßen und Parkplätze geopfert. Mehr als ein Sechstel unseres Siedlungsraums ist bereits zubetoniert.
Bernd Watzka
12.02.2025, 12:02
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Jeden Tag werden in Österreich knapp sechs Hektar Fläche zubetoniert, das entspricht etwa zwölf Supermärkten plus Parkplätzen, berichtet ORF.at. Eine neue interaktive Österreich-Karte zeigt nun für jede Gemeinde und jeden Bezirk des Landes, wie viel Fläche versiegelt ist.

Versiegelte Flächen kein Lebensraum

Die hohe Inanspruchnahme von naturbelassenem Land für Gebäude und Verkehr zählt aktuell zu den dringendsten Handlungsfeldern der Raumplanung. Versiegelte Flächen stehen fortan weder für die Landwirtschaft noch als natürlicher Lebensraum für Mensch, Tiere und Pflanzen zur Verfügung.

Umwelt-Daten leicht zugänglich

Das Umweltbundesamt erhob nun die Flächeninanspruchnahme und Versiegelung in Österreich. Um diese Daten einfach zugänglich zu machen, wurden sie in einem Dashboard visualisiert - hier kannst du mit wenigen Klicks nachsehen, wie sehr dein Bundesland, dein Bezirk oder deine Gemeinde versiegelt sind.

Flächeninanspruchnahme auf hohem Niveau

Obwohl die Flächeninanspruchnahme zurückgeht, ist sie weiterhin auf hohem Niveau und weit weg von angestrebten Zielen. Bis zum Jahr 2022 wurden in Österreich dadurch insgesamt rund sieben Prozent des Bundesgebiets und 17 Prozent des Dauersiedlungsraums zubetoniert.

Das klingt nicht viel, allerdings beträgt der Dauersiedlungsraum in Österreich nur 39 Prozent - der Rest entfällt auf Gebirge, Flüsse, Seen und Wälder. Hier müssen alle unsere Daseinsformen (Wohnen, Arbeiten, Erholung, Mobilität) sowie die gesamte Landwirtschaft Platz finden.

Netto-Null-Bodenverbrauch bis 2050

Auf nationaler Ebene wird eine Reduktion der täglichen Flächeninanspruchnahme angestrebt, während die Europäische Kommission überhaupt einen Netto-Null-Bodenverbrauch bis 2050 anstrebt.

Netto-Null bedeutet übrigens nicht, dass nicht mehr gebaut werden darf, sondern dass Bauten ohne zusätzlichen Bodenverbrauch erfolgen sollen, das heißt nicht mehr auf der "grünen Wiese" gebaut wird - Stichwörter: Verdichtung und Boden-Recycling.

Große Unterschiede zwischen Gemeinden

Die Hälfte der bereits in Anspruch genommenen Flächen wird für Siedlungszwecke verwendet. Ein Drittel entfällt auf Verkehrsflächen und der Rest teilt sich auf Siedlungsflächen außerhalb des gewidmeten Baulandes (Bauernhöfe u. a.), Freizeitflächen sowie Ver- und Entsorgung auf.

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