Oberösterreich

"Schaut aus wie am Basar" – beliebtes Lokal schließt

Dieser Rauswurf schlägt hohe Wellen: Nach vier Jahrzehnten muss ein beliebtes Gasthaus am Traunsee zusperren. "Heute" hat mit dem Wirt gesprochen.

Johannes Rausch
"Es gibt keine Gesprächsbasis mit den Bundesforsten": Karbach-Wirt Florian Vogl, der seine Jausenstation am 14. Juni räumen muss.
"Es gibt keine Gesprächsbasis mit den Bundesforsten": Karbach-Wirt Florian Vogl, der seine Jausenstation am 14. Juni räumen muss.
Reinhard Hörmandinger, Gasthaus Karbach

Das 40-jährige Berufsjubiläum hat sich der Wirt Florian Vogl bestimmt anders vorgestellt. Wie berichtet, ist seine "Jausenstation Karbach" am östlichen Traunsee-Ufer nahe Gmunden bald Geschichte.

Mit einem richterlichen Räumungsbescheid von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) wird Vogl am 14. Juni delogiert. Sowohl Gasthaus als auch Grundstück gehören den ÖBf, der 63-Jährige war der Pächter.

Nicht nur unter den Seglern und Bootsfahrern galt die Jausenstation als eine beliebte Anlaufstelle. Die Lage der idyllischen Gaststätte war speziell: Man konnte das Lokal nur über eine lange Forststraße oder auf dem Wasserweg erreichen.

Die Traunsee-Schiffe legten jedoch nicht mehr in der Bucht an, da eine Zusammenarbeit mit Vogl angeblich nicht mehr möglich war. Jetzt berichtet der Gastronom über seine aktuelle Lage.

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    Das "Jausenwirtshaus Karbach" am Traunsee-Ostufer (Bez. Gmunden) gibt es nicht mehr.
    Das "Jausenwirtshaus Karbach" am Traunsee-Ostufer (Bez. Gmunden) gibt es nicht mehr.
    Reinhard Hörmandinger

    Wirt verkauft bereits seine Gegenstände 

    "Derzeit schaut es in meinem Gasthaus aus wie am Basar", sagt Vogl im Gespräch mit "Heute". "Ich habe bereits mit dem Verkauf meiner Geräte begonnen." Gegen eine freiwillige Spende gibt er mittlerweile seine komplette Garnitur her. 

    "Die Bundesforste verweigern derzeit das Gespräch mit mir." Wirt Florian Vogl

    "Die Bundesforste verweigern derzeit das Gespräch mit mir", so Vogl, der als streitbar gilt: Als 2013 und 2014 zwei Muren das gesamte Gelände unter sich begruben, gab er den ÖBf und einer Steinbruch-Gesellschaft dafür eine Mitschuld.

    2017 wurde zwischen den Bundesforsten und Vogl ein Vergleich vor Gericht geschlossen. Damals machte man eine fünfjährige Verlängerung der Pacht aus. Wegen eingenommener Schmerzmittel habe er die Folgen zu dem Zeitpunkt aber nicht einordnen können und stimmte zu.

    Inzwischen hat Vogl den Rechtshilfeverein "Der Schwarze Schwan" gegründet. In einer "offenen Festschrift" auf seiner Website wirft er Politik und Behörden Betrug ("Abrechnung mit den österreichischen Bundesforsten") vor.

    "Mussten rechtliche Schritte setzen"

    Wie bekannt wurde, setzen die ÖBf die Delogierung durch. "Leider kam Herr Vogl seinem Teil der Vereinbarung, das Gasthaus Karbach bis Ende 2022 zu räumen, nicht nach", so ÖBf-Unternehmenssprecherin Andrea Kaltenegger.

    Und: "Da seit Jänner kein aufrechtes Vertragsverhältnis mehr besteht, mussten wir rechtliche Schritte setzen." Was mit dem Areal in Zukunft passieren wird, könne derzeit aber noch nicht gesagt werden.

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