Das Erstrunden-Aus von Novak Djokovic beim Masters in Madrid gegen Matteo Arnaldi (3:6, 4:6) war für den Serben die vierte Start-Niederlage in den letzten fünf Turnieren. Die Stimmungslage beim 37-Jährigen ist merklich angespannt. Dazu passt ein Video, das ihn wenige Stunden vor seinem Duell mit dem Italiener im Training wüst schimpfend zeigt.
Trainer Andy Murray sammelte gerade die Bälle ein und gab sie dem 24-fachen Grand-Slam-Champion, als dieser zu wüten begann: "Scheiß Sport, scheiß Tennis, scheiß auf alles." Bei Djokovic dürfte sich nach den schwachen Auftritten der letzten Wochen mächtig Frust angesammelt haben.
Die große Frage: Wie viel Motivation steckt noch in Djokovic? Die schwankenden Leistungen und das Video lassen jedenfalls Zweifel aufkommen. In der Saison läuft es für den Serben noch gar nicht nach Plan. Seine Auftritte gleichen einer Wundertüte. Von der Konstanz, die ihn über weite Strecken seiner Karriere auszeichnete, ist nichts mehr zu sehen.
In Miami kam er noch ins Finale. Dieses verlor er allerdings gegen den Tschechen Jakub Mensik überraschend. Danach setzte es in Monte Carlo und in Madrid wieder zwei Erstrunden-Niederlagen. Bereits in der Vorsaison blieb der Serbe ohne Titel auf der Tour. Die einzige Ausnahme war seine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris.
Auch die Erwartungshaltung des 37-Jährigen veränderte sich gewaltig. Beim Turnier in der spanischen Hauptstadt sei es das Ziel gewesen, "ein Match mehr zu gewinnen" als in der Woche zuvor. Djokovic sprach von der "neuen Realität" und offenbarte: "Nach über 20 Jahren, in denen ich jeweils daran dachte, in einem Turnier möglichst weit zu kommen, ist das eine Herausforderung für mich."