Am Freitag Tag fand am Landesgericht Ried im Innkreis im Schwurgerichtssaal (Saal 15) die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung im Insolvenzverfahren der KTM AG statt.
Hintergrund: Das Gesetz sieht vor, dass bei Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung innerhalb von drei Wochen nach Verfahrenseröffnung eine erste Gläubigerversammlung stattzufinden hat. Dieser Termin wurde damit wahrgenommen.
Ein Schicksalstag für KTM: Der Insolvenzverwalter berichtete dabei darüber, ob die Voraussetzungen für eine sofortige Schließung des gesamten Unternehmens oder einzelner Unternehmensbereiche bzw. für eine Fortführung gegeben sind und ob ein Sanierungsplan im Interesse der Gläubiger wäre.
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, weitere Hunderte Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.
Um 10.12 Uhr teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) dann mit, "dass der Sanierungsverwalter RA Mag. Peter Vogl in der heutigen ersten Gläubigerversammlung die Fortsetzung des Verfahrens als Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung befürwortet hat".
Heißt: Es geht vorerst weiter mit KTM, eine Schließung steht nicht im Raum!
Das weitere Bestehen und das Sanierungsverfahren würden "für die Gläubiger im Rahmen einer Gesamtbetrachtung derzeit keinen Nachteil darstellen", so der AKV weiter. Insolvenzverwalter Peter Vogl (er wollte sich am Freitag vor dem Termin nicht äußern) sei derzeit vor allem damit beschäftigt, die Vermögenslage zu prüfen und die vielen Anfechtungs-, Haftungs- und sonstigen Ansprüche aufzuarbeiten.
Eine Mammutaufgabe: Bei der Insolvenzschuldnerin handelt es sich ja lediglich um die zentrale Gesellschaft der KTM-Gruppe. Insgesamt gibt es aber mehr als 60 Tochtergesellschaften.