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Was wir bisher über die Bluttat in Utrecht wissen

Heute Redaktion
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Mitten in einer Straßenbahn eröffnete ein 37-Jähriger das Feuer und tötete drei Menschen. Der Schütze ist gefasst, die Hintergründe sind aber immer noch unklar.

Fassungslosigkeit und Ungewissheit dominieren die Stimmung in der niederländischen Stadt Utrecht: Gegen 10.45 Uhr hatte ein zu dem Zeitpunkt noch unbekannter Mann in einer Straßenbahn am 24.-Oktober-Platz das Feuer eröffnet und mindestens drei Menschen getötet, fünf andere wurden teils schwer verletzt.

Unmittelbar darauf wurde der Lenker eines roten Renault Clio auf der südlich gelegenen Straße Amerikalaan überfallen und aus dem Wagen gezwungen. Der Verdächtige brauste daraufhin mit dem Fahrzeug davon.

Höchste Bedrohungsstufe ausgerufen

So kurz nach nach dem Terrorangriff auf zwei Moscheen in Christchurch, Neuseeland, schrillten sofort alle Alarmglocken: Handelt es sich vielleicht um einen Terroranschlag? Die Stadtregierung ließ die höchste Bedrohungsstufe ausrufen und forderte die Bevölkerung auf, nicht die schützenden Gebäude zu verlassen, schwer bewaffnete Polizisten patrouillierten an neuralgischen Punkten.

Anfänglich waren Schüsse an mehreren Orten gemeldet worden, was sich aber im Laufe des Tages nicht bestätigte. Mit zwischenzeitlich veröffentlichten Fahndungsfotos suchte die Polizei in der ganzen Stadt nach einem gebürtigen Türken. Gökmen T. (37) gilt als Hauptverdächtiger und wird sowohl mit der Schießerei als auch dem Fahrzeugdiebstahl in Verbindung gebracht.

Mehrere Stunden auf der Flucht

Noch am Nachmittag wurde das Fluchtfahrzeug in der Tichelaarslaan entdeckt – weniger als vier Kilometer vom Tatort entfernt. Fieberhaft wurde weiter nach dem gebürtigen Türken gefahndet. Kurz vor 18 Uhr folgte dann die erlösende Nachricht: der mutmaßliche Täter konnte bei einer Razzia in der Altstadt gestellt und festgenommen werden.

Wie die Polizei von Utrecht gegen 20.38 Uhr mitteilte, wurde auch noch ein zweiter Mann vorläufig festgenommen. Er steht im Verdacht, sich an der heutigen Bluttat beteiligt zu haben. Um wen es sich dabei handelt, ist nicht bekannt.

Vergewaltiger und IS-Sympathisant?

Der 37-Jährige hingegen ist für die niederländischen Behörden offenbar kein Unbekannter. Der Geschäftsmann soll laut niederländischen Medien eine lange Strafakte haben. Er soll etwa eine Frau mehrmals vergewaltigt haben; zudem habe er gedroht, ihr Haus anzuzünden und ihr ins Gesicht geschlagen.

Mehr lesen: Was über den Schützen von Utrecht bekannt ist

Laut BBC Türkçe soll der Mann auch in Tschetschenien gekämpft haben. Vor einigen Jahren sei er wegen Verbindungen zum IS festgenommen, jedoch wieder freigelassen worden.

Bislang nur Spekulation über Motiv

Was seine Motive für die Bluttat in Utrecht waren, müssen die Ermittler nun erst herausfinden. Der mitschwingende Terrorverdacht konnte bisher nicht bestätigt werden. In türkischen Medien wird von einem familiären Hintergrund berichtet. Denn der Schütze habe hauptsächlich auf eine bestimmte Frau geschossen und dann auf all jene gefeuert, die ihr zu Hilfe eilten.

Weitere Festnahmen

Noch am Montagabend hat die Polizei zwei weitere Verdächtige festgenommen. Medienberichten zufolge seien aber noch keine Details zu einer möglichen Beteiligung bekannt.

Mehr lesen: Türkischer Sender macht "Drachenlord" zum Killer von Utrecht

"Ich weiß nicht, in welchem psychischen Zustand jemand sein muss, um eine solche Tat zu verüben. Niemand hat das Recht, einen anderen Menschen des Lebens zu berauben", wird der Vater des Verdächtigen zitiert.

"Heute.at" berichtete live. Der ganze Newsticker zum Nachlesen:

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