VAR durfte nicht eingreifen

Schiri-Fehler bei Bayern-Sieg – folgt jetzt Protest?

Bayern München startete mit einer 6:0-Galavorstellung gegen RB Leipzig in die deutsche Bundesliga. Doch ein Schiri-Fehler sorgte für Aufregung.
Sport Heute
23.08.2025, 19:49
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Konkret geht es um den vermeintlichen 1:4-Ehrentreffer der Leipziger in der 66. Spielminute, den Antonio Nusa erzielt hatte. Schiedsrichter Florian Badstübner hatte das Tor gegeben, gut vier Minuten später aber zurückgenommen – nachdem der VAR eingegriffen hatte, obwohl dieser dies eigentlich gar nicht durfte.

Das Problem: Vor dem Nusa-Tor hatte Castello Lukeba einen Freistoß nicht korrekt ausgeführt. Anstelle den Ball abzuspielen, dribbelte der Leipziger mit mehreren Ballberührungen in Folge einfach drauf los – eine absichtliche Mehrfachberührung, die eigentlich verboten ist. Doch weder Badstübner, noch einer seiner Assistenten, hatte dies mitbekommen.

VAR-Eingriff, obwohl er nicht durfte

Im Gegensatz zu Bayern-Kapitän Joshua Kimmich, der lautstark mit dem Unparteiischen diskutierte, dafür sogar die gelbe Karte sah. "Ich habe gesagt, dass das Tor ein Skandal ist, dass es nicht geht", erzählte der Münchner Mittelfeldspieler. Die heftigen Proteste des deutschen Meisters hatten aber dazu geführt, dass sich Video-Referee Tobias Welz einschaltete. Dieser hatte zunächst den Regeln nach nicht eingegriffen. Weil er die Spielfortsetzung nach einer Unterbrechung nicht überprüfen darf.

"Dass Lukeba, statt den Freistoß korrekt auszuführen, einfach mit dem Ball losgedribbelt ist, hat leider keiner der Unparteiischen auf dem Feld wahrgenommen", gab Alex Feuerherdt, der Kommunikationsleiter im deutschen Schiedsrichterwesen, mittlerweile gegenüber dem "Kicker" zu, fügte an: "Die anschließende Torerzielung ist vom VAR gecheckt worden, aber die Art der Ausführung eines Freistoßes im Vorfeld eines Tores zu überprüfen, gehört streng genommen nicht zu seinen Aufgaben."

Das Schiedsrichtergespann hätte dann "aufgrund der ungewöhnlich heftigen Proteste" der Bayern-Spieler dennoch beim Video-Referee nachgefragt. "Der VAR hat sich daraufhin im Sinne des Fußballs ausnahmsweise zu einem kurzen Hinweis auf die irreguläre Freistoßausführung entschlossen, weil es niemand verstanden hätte, wenn dieses Tor gezählt hätte", unterstrich Feuerherdt. Am Ende würde "die richtige Entscheidung" stehen.

Folgt Protest?

Wenn es nach Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe geht, dann könnte das unerlaubte VAR-Eingreifen noch Folgen haben. Es se "im Interesse des Fußballs" gewesen, dass ein derartiger Fehler noch korrigiert werde, "aber regeltechnisch eben nicht sauber. Und da stellt sich natürlich anschließend immer die Frage: Wie würde es sich nun mit einem Einspruch verhalten?", fragte er in der "Bild".

Was Gräfe damit meint: Die Leipziger könnten theoretisch einen Protest einlegen, dann müsste "ein Sportgericht darüber entscheiden, ob gegebenenfalls das Spiel sogar vielleicht wiederholt werden müsste." Gleichzeitig betonte Gräfe, er hoffe, dass die Leipziger "besonnen" agieren und die Sache "jetzt auf sich beruhen" lassen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 23.08.2025, 19:49
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