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"Schläge, Pfefferspray" – Polizei sprengt Party in Wien

In "Heute" spricht eine Wienerin, die nach einer illegalen Silvester-Party festgenommen wurde. Sie erhebt schwere Anschuldigungen gegen die Polizei.

Rhea Schlager
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"Wir haben doch nur gefeiert."
"Wir haben doch nur gefeiert."
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Auch wenn Silvester eigentlich ein Grund zur Freude ist, konnte die österreichische Bevölkerung den Jahreswechsel diesmal nicht so feiern, wie gewohnt. Durch die von der Bundesregierung bestimmten Corona-Maßnahmen zu den Feierlichkeiten, war es bloß einer engen Bezugsperson erlaubt, einen anderen Haushalt zu besuchen.

Eine Familie aus Wien-Brigittenau hielt sich allerdings nicht an die Regeln und veranstaltete eine illegale Silvesterfeier, die von der Polizei aufgelöst werden musste. An dem Abend wurden vier Personen festgenommen, so auch die 31-jährige Mia L. (Name von der Redaktion geändert). Allerdings soll sich die Situation ganz anders abgespielt haben, als von den Beamten dargestellt, so die junge Frau im Gespräch mit "Heute".

"Habe Gehirnerschütterung erlitten"

"Ja es stimmt. Wir waren mehrere Personen aus mehreren Haushalten um gemeinsam Silvester zu feiern", berichtet Mia L. reumütig. "Alles andere entspricht aber nicht der Wahrheit und mir ist es ein dringendes Bedürfnis, das aufzuklären, weil die Polizei meine 10-jährige Tochter mit Pfefferspray attackiert und mir auf den Kopf geschlagen hat, so, dass ich eine Gehirnerschütterung erlitten habe."

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    Der Vorfall soll sich anders ereignet haben, als erst vermutet.
    Der Vorfall soll sich anders ereignet haben, als erst vermutet.
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    Angefangen habe alles mit einer lautstarken Party, von der sich einige der Nachbarn belästigt gefühlt haben dürften, erzählt Mia L. "Gegen 02:45 Uhr klopfte dann die Polizei an unsere Tür und wollte meinen Schwiegervater festnehmen, weil er eine Strafe von 1.400 Euro nicht bezahlt hat. Als sich mein Schwager, der auch dabei war, umgedreht hat, um das Bargeld aus der Wohnung zu holen, haben die Beamten aber auf ihn eingeschlagen", behauptet die Frau.

    "Wir hatten keine Waffen oder Sonstiges und trotzdem hat die Polizei und die WEGA mit Schlagstöcken auf uns eingeschlagen."

    Daraufhin sollen Mia L. und weitere Verwandte dazwischengegangen sein. "Aber dann haben die Polizisten auch uns mit Schlagstöcken und Pfefferspray angegriffen", erzählt sie weiter. "Meine 20-jährige Verwandte und meine Schwiegermutter wurden dabei von den Beamten verletzt und auch auf meinen Freund wurde eingeschlagen, weil die Polizei dachte, er hätte einen von ihnen angegriffen. Aber als ein anderer Polizist meinte, dass er nichts getan hat, haben die anderen erst von ihm abgelassen."

    Nachbarn wollten helfen, Polizei erlaubte es nicht

    Besonders tragisch war für die 31-Jährige allerdings die Ungewissheit, wie es ihrer 10-jährigen Tochter nach dem Angriff ging. "Ich hab bestimmt zwanzig Mal nach meinem Kind gefragt, aber niemand hat mir etwas über sie gesagt. Ich wurde nur von den Polizeibeamten am Boden fixiert und mit Füßen getreten." Später soll Mia L. erfahren haben, dass ihre Tochter zu dem Zeitpunkt von der Rettung behandelt wurde.

    "Unsere Nachbarn haben ebenfalls alles mitbekommen und wollten die drei kleinen Kinder aus unserer Wohnung holen, damit sie nicht alles mitansehen müssen", berichtet Mia L. wütend weiter. "Aber die Polizisten haben das nicht zugelassen. Ich verstehe nicht, warum. Wir haben doch nur gefeiert und waren nicht aggressiv."

    "Nehmen Vorwürfe ernst"

    "Wir nehmen solche Vorwürfe natürlich ernst", erklärt Christopher Verhnjak, Pressesprecher der Polizei Wien, auf Anfrage von "Heute". "Leider steht hier Aussage gegen Aussage und es handelt sich noch um ein laufendes Verfahren, allerdings werden die Angaben und das Video der Frau an die zuständige Dienststelle übermittelt und geprüft."

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