Wintersport

Schlappe bei FIS-Wahl: Schweiz-Boss attackiert den ÖSV

Urs Lehmann ist als Favorit in die Wahl zum neuen FIS-Präsidenten gegangen, am Ende machte der schwedische Milliardär Johan Eliasch das Rennen. 

Heute Redaktion
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Urs Lehmann attackiert den ÖSV und Peter Schröcksnadel.
Urs Lehmann attackiert den ÖSV und Peter Schröcksnadel.
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Der gebürtige Schwede, der von Großbritannien nominiert worden war, setzte sich bei der online durchgeführten Wahl im Rahmen des 52. FIS-Kongresses bereits im ersten Wahlgang durch. Der 59-jährige Boss der Skifirma "Head" hatte 65 der 119 Stimmen erhalten, kam damit auf 54 Prozent. 

Lehmann, der als Favorit in die Wahl gegangen war, erhielt bloß 26 Stimmen, die ehemalige FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis bekam 15 Stimmen und der FIS-Vizepräsident Mats Arjes landete mit 13 Stimmen auf dem letzten Platz. Nachdem Eliasch bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erhalten hatte, kam es nicht zu einer Stichwahl. 

"In der Deutlichkeit nicht erwartet"

Gegenüber dem Schweizer "Blick" zeigte sich Lehmann als fairer Verlierer. "Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Wer in ein Rennen steigt, der muss auch verlieren können", meinte der Schweizer Ski-Boss, der sich von der klaren Niederlage überrascht zeigte: "Ich habe gespürt, dass es eng wird. Aber in dieser Deutlichkeit hätte ich es nicht erwartet. Auf der anderen Seite ist mir diese glasklare Niederlage fast lieber. Im dritten Wahlgang dann mit zwei Stimmen zu verlieren, wäre wohl noch bitterer", so der 52-Jährige. 

"Bei uns ist ein Wort ein Wort, in Österreich nicht"

Gleichzeitig attackierte der Schweizer Ski-Präsident den ÖSV scharf. "Die ganze Wahl trägt auch die Handschrift der Österreicher. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel bezeichnet sich als mein Freund. Und hat mir seine volle Unterstützung zugesichert. Am Tag vor der Wahl haben wir telefoniert und er hat mir gesagt, dass sich die Ausgangslage verändert habe und Österreich jetzt Johan Eliasch unterstütze", erklärte Lehmann weiter. 

Und legte nach: "Bei uns ist ein Wort ein Wort. In Österreich offenbar nicht. Das ist schon eine große Enttäuschung. Vor allem eine persönliche Enttäuschung, unabhängig vom Ausgang der Wahl." 

Lehmann "Teil des Systems"

Warum der Multimilliardär dem erfahrenen Ski-Präsidenten vorgezogen wurde, liegt für Lehmann auf der Hand. "Er ist ein erfolgreicher Unternehmer. Viele Länder wollen einen kompletten Neuanfang. Ich bin als langjähriger Funktionär ein Teil des Systems. Das war ein Nachteil bei der derzeit herrschenden Befindlichkeit", so der 52-Jährige, der nun neuerlich als Schweizer Ski-Präsident kandidieren möchte. 

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