Politik

Schmid musste sein neues Handy schon wieder abgeben

Wie aus den Vernehmungsprotokollen von Thomas Schmid hervorgeht, hat er auch sein aktuelles Handy an die WKStA übergeben.

Heute Redaktion
Thomas Schmid sagte neuerlich aus.
Thomas Schmid sagte neuerlich aus.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Am Freitag wurden neue Details in der Chat-Causa rund um Thomas Schmid und Sebastian Kurz bekannt. Der Ex-ÖBAG-Chef sagte neuerlich bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) aus. Konkret ging es dabei auch um das aufgezeichnete Telefonat mit Kurz. Das Einvernehmungsprotokoll liegt "Heute" vor.

Darin behauptet Schmid, Kurz habe ihn massiv unter Druck gesetzt, "Heute" berichtete. Gleich zu Beginn sagte Schmid aus, dass das Vertrauensverhältnis zu Kurz spätestens mit dem Leak der Katzian-Chats im März 2021 schwer beschädigt war. 

Kurz soll Schuldgeständnis für Schmid diktiert haben

Weiters geht aus dem Protokoll hervor, dass Kurz bei einem früheren Telefonat gleich nach den Hausdurchsuchungen verlangt habe, dass Schmid die Schuld auf sich nehmen müsse, er habe ihm einen Text dazu diktiert. "Ich habe ihm gesagt, dass ich mir das überlegen muss", so Schmid. Sein Anwalt habe ihm aber davon abgeraten.

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    Thomas Schmid belastet Sebastian Kurz in 15 Einvernahmen massiv.
    Thomas Schmid belastet Sebastian Kurz in 15 Einvernahmen massiv.
    Screenshot/ HEUTE

    Kurz hätte mehrmals versucht ihn anzurufen. Er wollte diese Stellungnahme aber nicht unterzeichnen. "Ich bin zur damaligen Zeit davon ausgegangen, dass behördliche Telefonüberwachungen laufen, ich war daher schon grundsätzlich vorsichtig", so Schmid in der Einvernahme.

    "Habe Überwachung befürchtet"

    Schmid sagte gegenüber der WKStA auch, dass er bereits in den ersten Minuten des Telefonats den Eindruck gewonnen habe, dass Kurz das Telefonat aufzeichnen könnte. Er habe angenommen, dass es eine "Verteidigungsrede" von Kurz für die möglicherweise überwachende Staatsanwaltschaft oder dessen eigene Aufnahme sei. Der Ex-ÖBAG-Chef sagte, er habe "herumgeschwurbelt" und die damalige gemeinsame Verteidigungslinie "bestätigt", wonach es ja gar keine Straftaten gegeben hätte.

    Auf die Frage, warum er Kurz nicht korrigiert habe, meinte Schmid: "Es war für mich so eine Drucksituation und ich habe ja eine Überwachung befürchtet. So eine Antwort wäre keinesfalls in Betracht gekommen."

    Bereits im vergangenen Jahr wurde Schmids Handy bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt. Auch sein aktuelles Handy hat er nun der Staatsanwaltschaft übergeben, wie aus dem Protokoll hervorgeht.

    Schmid übergibt Handy freiwillig

    Auf die Frage, ob er Notizen oder Aufzeichnungen über diese Treffen oder Telefonate gemacht habe und ob es nicht gelöschte Anruflisten gebe, antwortete Schmid: "Nein. Um mögliche Anruflisten feststellen zu können und weil ich nichts zu befürchten habe, übergebe ich heute mein aktuelles Handy. Vielleicht können die IT-Experten dafür Hinweise für die Richtigkeit meiner Aussagen finden."

    Er gab zu Protokoll, dass er keine Mitschnitte von Telefonaten und auch keine Screenshots oder sonstige "Beweissicherungsaktionen" gemacht habe.

    Auch Kurz wird nochmals befragt

    Der Staatsanwalt möchte nun auch Sebastian Kurz dringend einvernehmen, am 28. November soll der Ex-Kanzler dann zum Telefonat befragt werden. Ein Sprecher von Kurz erklärt gegenüber "Ö1", man sei froh, dass die "erfundenen Behauptungen von Thomas Schmid weiter in sich zusammenbrechen".

    Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

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