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Schnappschuss von Hobby-Blogger geht um die Welt

Heute Redaktion
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Als Michael Schneider in Arosa beim Skilift auf einen Freund wartete, erlebte er ein spektakuläres Naturereignis. Sein Schnappschuss davon ging um die Welt.

Der Zürcher Hobby-Blogger Michael Schneider postet immer wieder beeindruckende Bilder von den verschiedensten Ecken Europas. Ausgerechnet eine Aufnahme aus den Bergen in Arosa im Schweizer Kanton Graubünden verschafft ihm nun weltweite Bekanntheit.

Darauf sieht man mehrere Halos, die sich um die über dem Bergpanorama liegende Sonne schwingen. Halos sind Lichteffekte, die dadurch entstehen, dass Licht an Eiskristallen reflektiert und gebrochen wird. Das Naturspektakel ereignete sich Ende November 2019.

"Ich habe zwar schon öfter Halos gesehen, aber immer nur vereinzelte Teile. Dass ich sie an diesem Tag in dieser Vollständigkeit festhalten konnte, ist faszinierend", sagt Michael Schneider. Wie es scheint, ist nicht nur er fasziniert, denn als er die Aufnahme am Mittag desselben Tages auf Twitter postete, überrollte ihn eine Welle von Rückmeldungen. Er habe Anfragen in allen möglichen Sprachen erhalten.

Bild durch Zufall entstanden

"Zuerst retweetete Daniel Gerstgrasser von Meteo Schweiz meinen Beitrag", sagt Schneider. Danach ein französisches Observatorium, von wo es in die ganze Welt gelangte. Diverse internationale Medien schrieben über den Zürcher und zeigten sein Bild.

Unter anderem war es auch in der britischen "Daily Mail" und der amerikanischen "MetArt" zu sehen. Zudem nahmen einflussreiche Blogger, wie beispielsweise die Amerikanerin Jessica Stewart, das Foto bei sich auf.

Auf der ganzen Welt geteilt

In wie vielen Zeitungen er genau gelandet ist, weiß Schneider nicht. Das Bild sei aber sicher in Japan, Griechenland, Argentinien, Finnland und den USA gezeigt worden. Mit so einer Reichweite hat der Zürcher nicht gerechnet: "Ich dachte nur: Was ist jetzt los?"

Und all der Rummel um einen Schnappschuss, der eigentlich aus einem riesigen Zufall entstand, wie Schneider sagt. "Ich habe vor dem Skilift auf meinen Freund gewartet und währenddessen mein neues iPhone ausprobiert", erklärt er. Plötzlich habe sich der Nebel verzogen und die Halos seien sichtbar geworden. Im Nachhinein ärgert sich der 55-Jährige etwas über sein Equipment: "Mit einer professionellen Kamera wäre das Bild sicher noch besser geworden."

Gewinn spenden

Geld habe er mit dem Bild bisher nicht verdient. Da er aber so viele Anfragen dafür bekommen habe, dass er nicht alle beantworten könne, habe er die Aufnahme einer Bilderagentur in England weitergegeben. Diese kümmere sich seit letzter Woche darum. "Dort könnte vielleicht noch etwas Umsatz anfallen", sagt Schneider. Mit dem Geld möchte er eine gemeinnützige Organisation in Arosa unterstützen.

Auf seinem Blogg "Michael's Beer & Beans" findest du weitere Details zur Aufnahme.