Oberösterreich

Schneechaos verhindert Prozess um misshandeltes Baby

Ein lange geplanter Prozess um ein misshandeltes Baby hat nicht stattgefunden. Der Grund: Schneechaos verhinderte die Anreise eines Dolmetschers. 

Zwei Dolmetscher sagten im Vorfeld des Prozesses ab. Andere Übersetzer konnten wegen des Schneechaos nicht rechtzeitig anreisen. (Symbolbild)
Zwei Dolmetscher sagten im Vorfeld des Prozesses ab. Andere Übersetzer konnten wegen des Schneechaos nicht rechtzeitig anreisen. (Symbolbild)
Johanna Schlosser/picturedesk.com, FF Reichenau

Geplant war die Verhandlung für Dienstagfrüh am Linzer Landesgericht. Die Eltern sollten sich eigentlich wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung verantworten.

Die beiden Angeklagten saßen bereits im Gerichtssaal. Nach 25 Minuten Wartezeit hatte der Prozess aber noch immer nicht begonnen. 

Der Richter klärte schließlich auf: "Wir haben Probleme mit der Ladung eines englischsprachigen Dolmetschers." Die eigentliche Übersetzerin hatte bereits vor wenigen Tagen abgesagt. Ihr Ersatz dann ebenfalls, allerdings sehr kurzfristig. Die Anreise eines möglichen weiteren Übersetzers würde wegen des Schneechaos aber zu lange dauern. 

Die Verhandlung wurde deshalb vertagt. Der geplante Termin ist jetzt der 17. Jänner 2023.

Fall sorgte für Erschütterung

Der Fall sorgte vor zwei Jahren für Erschütterung: Die 26-jährige Mutter und der 24-jährige Vater aus Bangladesch sollen damals auf ihr Baby eingeprügelt haben. Es erlitt mehrere Knochenbrüche. Den Eltern drohen zwischen einem und zehn Jahren Haft.

Die Staatsanwaltschaft sprach beim ersten Prozess-Termin im Juni von mehrfachen Misshandlungen über einen längeren Zeitraum. Laut Anklageschrift hätten sie auf den Körper des Babys eingeschlagen. Sie sollen ihn zudem fest gepackt haben, dass es Brüche des linken Oberschenkels, mehrerer Rippen, einer Speiche und womöglich des Schädels erlitt.

Die Misshandlungen des Frühchens sollen schon begonnen haben, als es erst drei Wochen alt war. Mittlerweile lebt der Bub bei einer Pflegefamilie.

Aufgeflogen ist der Fall im Frühjahr 2020

Aufgeflogen ist der Fall im Frühjahr 2020: Der Vater brachte den Buben wegen eines geschwollenen Oberschenkels in ein Krankenhaus. Eine Ärztin stellte bei der Untersuchung mehrere Knochenbrüche fest und erstattete Anzeige. Die Polizei führte daraufhin umfangreiche Ermittlungen durch.

Die Eltern bestreiten die Vorwürfe. "Ich habe mir noch nie etwas zu Schulden kommen lassen", sagte die Mutter beim Prozess im Juni. Der Gerichtsmediziner sprach damals aber von absichtlichen Schlägen, Tritten, Schütteln und abruptem Hochziehen an den Beinen.

Im Juni wurde der Fall nur vor einem Einzelrichter verhandelt. Dieser fällte schließlich ein Unzuständigkeitsurteil und vertagte den Prozess auf den 6. Dezember. Der Grund: Er ging nicht nur von Quälen aus, sondern von absichtlicher schwerer Körperverletzung. Das muss aber vor einem Schöffensenat verhandelt werden.

Missbrauchsverdacht in Großbritannien

Wie berichtet, ist die frühere Schule der Kinder des britischen Königshauses in einen handfesten Skandal verwickelt. Es geht um Kindesmisshandlung und Kinderpornografie.

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