Wintersport

Schneemangel bereitet Ski-Herren mehr Sorgen als Corona

Ötztal statt Copper Mountain! Österreichs Speed-Herren gehen notgedrungen neue Wege – und landeten einen Volltreffer.

Erich Elsigan
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Der ÖSV erwischte perfekte Bedingungen in Hochgurgl.
Der ÖSV erwischte perfekte Bedingungen in Hochgurgl.
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Eine Notlösung als Glücksgriff! Weil die Corona-Krise den Ski-Herren das jährliche Speed-Training in den USA vermieste, wurden die Zelte spontan in Hochgurgl am hinteren Ende des Ötztals aufgeschlagen – bei Kaiserwetter und perfekter Piste.

"Der Hang ist schmal, aber die Geschwindigkeit enorm", grinst Vincent Kriechmayr. "Es sind Kurven mit 130 km/h dabei, Übergänge, ein weiter Sprung. Das hat Weltcup-Niveau."

"Kommt Rennpiste sehr nahe"

Auch Chefcoach Andreas Puelacher strahlt über beide Ohren. "Wir können uns voll entfalten, das kommt einer Rennpiste schon sehr nahe. In diesem Fall vermisse ich Colorado, wo ich ansonsten immer sehr gerne bin, nicht." 

Die Laufzeit beträgt rund 50 Sekunden. Bis zu sechs Durchgänge pro Tag werden absolviert – mindestens bis Dienstag. "Wir müssen die Bedingungen ausnützen, um auf unsere Test-Kilometer zu kommen“, sagt Puelacher. Wobei man "voll auf Kurs" ist. "Vor einigen Wochen hatte ich noch größere Sorgen, in Hochgurgl lässt sich der Rückstand aufholen."

Val d'Isere noch grün

Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Speed-Auftakt in Val d‘Isere (Fra) am 12. Dezember. "Nicht wegen Corona, sondern weil es keinen Schnee gibt. Dort ist alles grün", verrät Puelacher. 

Apropos Corona: Der Umgang mit Covid-19 ist beim Ski-Tross kein großes Thema mehr. "Wir machen Schnelltests und halten die Regierungsvorgaben ein. Es wird ja beinahe schon zur Normalität", meint der Cheftrainer. Matthias Mayer geht ins Detail. Pro Woche haben wir ein bis zwei PCR-Tests. Bei der Anreise vor dem Check-in noch einen Schnelltest. Wir sind also stets am aktuellen Stand. Insgesamt bin ich sicher schon 15 bis 20 Mal getestet worden. Und ich muss echt sagen: Der Spucktest ist um einiges kamoter als der in der Nase."

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