Niederösterreich

"Schnitzel um 3 Euro teurer und Preis geht weiter rauf"

Mario Pulker, Wirt und Gastro-Obmann musste einige Preise in seinem Lokal nach oben schrauben. Und: Die Preise werden noch weiter steigen.

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Mario Pulkers Schnitzel wurde um 3 Euro teurer
Mario Pulkers Schnitzel wurde um 3 Euro teurer
istock, Wolfgang Prummer

Schnitzel mit Petersilienkartoffeln von 14,80 Euro im Vorjahr auf aktuell 17,80 Euro (ein Plus von 20,2 Prozent) oder der beliebte Tafelspitz von 22 auf 24,40 Euro (ein Plus von 10,9 Prozent) - im Hotel-Restaurant von Mario Pulker in der Wachau wurden die Preise angehoben. Dabei fiel die Teuerung im Beherbergungs- und Gastrobetrieb des Gastro-Obmannes der Wirtschaftskammer und Unternehmers noch recht moderat aus.

"Mussten Preise anheben"

"Wir mussten die Preise anheben, es ging gar nicht anders. Wir haben ein gehobenes Restaurant mit 32 Gästezimmern (davon 14 Suiten) im Saisonbetrieb von 1. April bis 1. November. Die Preisanhebungen in meinem Betrieb fielen moderat aus, ich kann ja nicht die ganzen Teuerungen am Kunden bzw. Gast abladen", erklärt Mario Pulker.

Für ein Cola, 0,33 Liter-Flasche, hob Mario Pulker in seinem Hotel-Restaurant Residenz Wachau in Aggsbach-Dorf (Bezirk Melk) den Preis von 3,50 Euro auf 3,70 Euro an. Eine Portion gebackene Landhendlbrust wurde von 14,50 auf 17,50 Euro verteuert. "Drei Euro Teuerung bei der Hendlbrust, obwohl ich fürs Kilo über 100 Prozent mehr zahle als noch vor einem Jahr", stellt Pulker klar.

"Drei Euro mehr fürs Schnitzel und Hendl, obwohl ich selbst 100 % oder mehr für ein Kilogramm Fleisch bezahlen muss" - Gastronom und Sparten-Obmann Mario Pulker

Denn der Einkaufspreis für Schweinefleisch stieg um 100 Prozent, der Einkaufspreis "Edelteile Rind" stieg um 50 %. Konkret zahlt Pulker jetzt 9,80 Euro für ein Kilo Schweinefleisch, im Vorjahr waren es 4,60 Euro. Fürs edle Rind legt Pulker jetzt 30 Euro statt 20 Euro pro Kilogramm ab. "Die steirische Hendlbrust bekam ich im Vorjahr um 3,50 Euro pro Kilo, jetzt kostet mich das Kilo 8,07 Euro. Eine Steigerung von eben über 100 %", erklärt der 47-jährige Gastronom.

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    Schnitzel wird immer teurer.
    Schnitzel wird immer teurer.
    Getty Images/iStockphoto

    Für einen Liter Schlag zahlte er vor einem Jahr noch 1,80 Euro pro Liter. Aktuell sind es 3,90 Euro pro Liter. Auch die Einkaufspreise von Ölen und Fetten sowie Butter stiegen um satte 100 Prozent an. Gebäck wurde laut Mario Pulker preislich um 12 % angehoben. "Vorerst, da kommt die nächste Teuerungsrate bestimmt, das wurde bereits angekündigt", verrät der 47-Jährige. Zudem würden einige Lebensmittel bereits rationiert werden im Gastrobereich. "Speiseöl kannst Du als Wirt nicht mehr unbeschränkt erhalten", erklärt Mario Pulker.

    Preise beim Wirten steigen weiter

    Wobei der Gastro-Obmann betont, dass viele Gasthäuser und Betriebe die Teuerungen bei weitem nicht an den Gast weitergeben. "Ich zahle jetzt 34.000 Euro mehr im Jahr nur fürs Heizöl und für Strom", erklärt der Gastronom, der keine guten Nachrichten für die Zukunft hat: "Die Preissteigerungen werden noch weitergehen, viele Grundnahrungsmittel und Lebensmittel werden in den nächsten Monaten noch teurer werden und somit müssen einige Wirte die Preise nochmals nach oben korrigieren."

    Mario Pulker, Familienvater, Gastro-Chef und Gastro-Obmann der WKO hatte in der Vergangenheit immer wieder für markante Sager gesorgt und auch oft Klartext gesprochen. Pulker hatte eine Impfpflicht gefordert, daraufhin wurde er mit Hausverboten belegt. Pulker hatte aber auch den Arbeitskräftemangel im Tourismus und in der Gastro schonungslos angesprochen.