Coronavirus

Schönborn: "Menschen sollen zuhause beten"

Heute Redaktion
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Kardinal Christoph Schönborn während dem Pfingsthochamt am Sonntag, 9. Juni 2019, im Wiener Stephansdom.
Kardinal Christoph Schönborn während dem Pfingsthochamt am Sonntag, 9. Juni 2019, im Wiener Stephansdom.
Bild: picturedesk.com/APA

Die katholische Kirche in Österreich übernimmt die Vorgaben der Regierung im Kampf gegen das Coronavirus für alle ihre Veranstaltungen und Gottesdienstformen.

Am heutigen Dienstag hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus den Notfallplan in Kraft gesetzt: Alle Indoor-Veranstaltungen mit über 100 Personen und alle Outdoor-Events über 500 Teilnehmern werden abgesagt!

Diesen Vorgaben fügt sich auch die Katholische Kirche in Österreich, wie Kardinal Christoph Schönborn als Vorsitzender der Bischofskonferenz noch am Nachmittag gegenüber "Kathpress" erklärte.

Auch Teilnehmerlimits bei Gottesdiensten

Entsprechend den behördlichen Anordnungen sind demnach alle Gottesdienste in geschlossenen Räumen nicht mit mehr als 100 Personen zu feiern, ebenso wie bei Feldmessen und Gottesdiensten im Freien nicht mehr als 500 Personen teilnehmen dürfen. Die Pfarrer und Kirchenrektoren seien für die Umsetzung dieser Bestimmungen in ihrem Bereich zuständig.

Soweit es die Vorgaben zulassen, solle das kirchliche Leben aber normal weitergehen. Dafür würden die Kirchen einerseits unverändert geöffnet bleiben, so Schönborn. Er rief dazu auf, "zuhause zu beten, die Kirchen auch außerhalb der Messzeiten für das persönliche Gebet aufzusuchen und auch die Möglichkeit der Werktagsmessen zu nützen". Weitere Detailregelungen seitens der Diözesen würden im Laufe des Tages bzw. der Woche veröffentlicht.

Infizierte ins Gebet einschließen

Kardinal Schönborn rief alle Gläubigen zum Gebet auf, insbesondere "für die Erkrankten und für alle, die Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen haben". Die einschneidenden Maßnahmen hätten vor allem zum Ziel, ältere und gesundheitlich angeschlagene Menschen, die Hauptrisikogruppe für eine Coronavirus-Infektion, zu schützen. Gleichzeitig sprach der Wiener Erzbischof seinen Dank allen aus, "die mit Augenmaß und Entschiedenheit in dieser schwierigen Situation für das Zusammenleben verantwortlich sind".

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