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Schülerin (16) verklagt nach Abschiebung Republik

Eine 16-jährige Nigerianerin fordert nach ihrer Abschiebung 100.000 Euro Schadenersatz von der Republik Österreich.

Heute Redaktion
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Die Schülerin wurde 2018 nach Nigeria abgeschoben (Symbolbild).
Die Schülerin wurde 2018 nach Nigeria abgeschoben (Symbolbild).
Robert Schlesinger / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Brisanter Fall einer Schadenersatzklage nach einer Abschiebung aus Österreich: Eine 16-jährige Schülerin aus Nigeria fordert nach ihrer Abschiebung 100.000 Euro Schadenersatz von der Republik, weil sie zwei Berufsjahre verloren habe.

Das Vorgehen des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl wirft bei Rechtsexperten Fragen auf, sie orten einen Skandal. Das Mädchen lebte legal in Österreich, ihre Mutter arbeitete bei der nigerianischen Botschaft. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester und ihrem 14-jährigen Bruder stellte sie im Februar 2018 den Antrag auf ein Schülervisum.

Ohne Rechtsgrundlage abgeschoben

Die Mutter hatte ihr Arbeitsverhältnis bei der Botschaft beendet. Kurz danach wurde sie mit ihren Kindern abgeschoben – ohne Rechtsgrundlage.

Das Gesetz sieht vor, dass Antragsteller den rechtskräftigen Ausgang eines solchen Aufenthaltsverfahrens im Inland abwarten dürfen. Doch die Fremdenpolizei handelt in diesem Fall sofort und schob die Familie rasch nach Nigeria ab, wie der "Falter" in seiner aktuellen Ausgabe.

Schülerin war schwanger

In Afrika entdeckte die Schülerin, dass sie schwanger geworden war, von ihrem österreichischen Freund. Sie und ihre Geschwister erhoben Beschwerde gegen die Abschiebung. Die Richterin am Bundesverwaltungsgerichtshof gab ihr nicht nur recht, sondern rügte auch das Bundesamt für Asyl- und Fremdenwesen.

Im September 2019 kehrte die junge Frau mit Schülervisum wieder nach Österreich zurück. Ihr Kind kam in Wien zur Welt. Ihre beiden Geschwister kamen wenige Monate nach. Nun fordert ihre Anwältin 100.000 Euro von der Republik, da die Kinder in Nigeria hohe Kosten für Wohnung, Nachhilfe, Computer und Möbel gehabt hätten, so die Juristin. Auch die zwei verlorenen Schuljahre führte sie als Argument an.

Fremdenrechtsanwalt Wilfried Embacher fordert eine "restlose Aufklärung". Das Innenministerium bestreitet eine ausländische Einflussnahme und will den Fall prüfen.

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