Wien

Schützen von Wien drückten eiskalt ab – vier Opfer

Schüsse mitten in Wien-Floridsdorf: Nach einer Bluttat in der Bundeshauptstadt läuft eine riesige Fahndung. Es gibt nun erste Hinweise auf die Täter.

1/10
Gehe zur Galerie
    Sondereinheiten der Wiener Polizei waren am 7. Oktober 2023 mit gepanzerten Fahrzeugen und Langwaffen im Einsatz. 
    Sondereinheiten der Wiener Polizei waren am 7. Oktober 2023 mit gepanzerten Fahrzeugen und Langwaffen im Einsatz.
    Leserreporter

    Gewaltexzess mit Stich- und Schusswaffen, Blut und vier Verletzte, mehrere Schützen auf der Flucht – ein Großeinsatz von Polizei und Rettung in Wien-Floridsdorf am späten Samstagabend hielt die Bundeshauptstadt in Atem. Auf offener Straße wurden im 21. Wiener Gemeindebezirk vier Personen – drei bosnische und ein iranischer Staatsangehöriger – ins Visier genommen, alle vier erlitten Wunden, befinden sich aber außer Lebensgefahr.

    Die Täter flüchteten aus dem Tatort – der Fultonstraße – mit mehreren Autos, die die Polizei mittlerweile sichergestellt hat. Während der Rettungsdienst die Verletzten versorgte, lagen der Polizei noch in der Nacht Hinweise und Zeugenaussagen vor, die auf die Spur der Schützen von Wien führen sollten. Eine riesige Fahndung schwerbewaffneter Beamter war im Gange, vier Personen wurden bisher festgenommen.

    Über die Kennzeichen der sichergestellten Autos erhoffen sich die Polizisten Hinweise auf weitere Verdächtige. Die Polizei fahndete mit einem Großaufgebot nach den Gesuchten und klappert derzeit die hinterlegten Meldeadressen ab.

    Beamte mit Sturmgewehren und schusssicheren Westen kontrollierten die Straßen.
    Beamte mit Sturmgewehren und schusssicheren Westen kontrollierten die Straßen.
    DOKU-NÖ

    Polizisten mit Sturmgewehren auf den Straßen

    Auf Videos des Einsatzes war zu sehen, wie die Polizisten die Straßen durchkämmten, während Autolenker durchgewunken wurden. Sirenengeheul war weithin zu hören, noch kurz nach 21 Uhr rasten zahlreiche Einsatzwägen nach Floridsdorf. Seitdem läuft die Großfahndung, Beamte mit Sturmgewehren und schusssicheren Westen kontrollierten die Straßen.

    Laut "Heute"-Informationen handelt es sich bei der Gewalttat um einen Konflikt zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen, Augenzeugen vor Ort sprachen gar von einem "Bandenkrieg". Spezialkräfte der WEGA und Cobra wurden dem Einsatz hinzugezogen.

    Die Bevölkerung wurde auch noch in der Nacht dazu aufgerufen, den Einsatzort zu meiden. Gegenüber "Heute" meldete sich Gerhard Karner (VP) zu Wort: "Kriminelle Netzwerke oder Parallelgesellschaften, die unsere Rechtsordnung missachten, haben in unserem Land keinen Platz", so der Innenminister in einer ersten Reaktion. Die Wiener Polizei führe die Ermittlungen "mit Hochdruck", betont er. Nachsatz: "Sie wird mit aller Konsequenz gegen diese kriminellen Gruppen vorgehen. Ich danke den am Einsatz beteiligten Polizistinnen und Polizisten für ihr professionelles Handeln", so Gerhard Karner.

    An der Unterhaltung teilnehmen