Kärnten
Schul-Skandal: Lehrerin lässt Kids mit Schilling rechne
Besorgte Eltern lassen den nächsten Schul-Skandal in Kärnten auffliegen. Die Direktorin einer Volksschule setzte Kindern 20 Jahre alte Beispiele vor.
Erst wenige Tage ist es her, dass ein rassistisches Arbeitsblatt aus einer Kärntner Volksschule für Aufruhr sorgte. Die Pädagogin hatte darin abgefragt, wer "Iglus aus Schnee zum Wohnen" baut? Abwertende Antwortmöglichkeiten, wie das N-Wort, standen auf der Liste. Die Bildungsdirektion leitete dienstrechtliche Konsequenzen ein, die Lehrerin bedauert inzwischen, das schon 30 Jahre (!) alte Arbeitsblatt verwendet zu haben – "Heute" berichtete.
Im Kärntner Bildungswesen tun sich in Folge des Skandals jetzt Abgründe auf, denn offenbar handelt es sich dabei nicht um einen Einzelfall. Auch in einer Klagenfurter Volksschule wurde den Kindern uraltes Lernmaterial vorgesetzt. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, kopiert die Lehrerin – sie ist gleichzeitig auch die Direktorin (!) – offenbar seit Jahrzehnten die selben Arbeitsblätter.
Rechnung aus Schilling-Zeiten
Bei einem Übungsblatt für Mathematik soll die Pädagogin laut einem besorgten Elternpaar "das Schillingzeichen einfach durch das Eurosymbol übermalt" haben. Die in der Aufgabe beispielhaft angeführte Verkäuferin verdiente dadurch plötzlich 17.500 Euro im Monat.
Nicht nur, dass damit den Kindern völlig unrealistische Gehaltsvorstellungen vermittelt werden, ist die Währungsumstellung nicht eben gestern passiert. Am 1. Jänner 2022 feierte der Euro in Österreich sein zwanzigjähriges Jubiläum.
Nicht das erste Mal
Vergangenes Jahr setzte die selbe Lehrerin Schüler einer vierten Klasse ein Arbeitsblatt vor, das zuletzt 2004 aktuell war. Darauf wird die Kärntner Hauptstadt nämlich noch mit 91.000 Einwohnern ausgewiesen. Aktuell sind dank stetigem Bevölkerungswachstum bereits 102.124 Personen, was Klagenfurt offiziell in den Kreis der Großstädte hebt.
"Freilich ein Fehler"
"Wir haben dann mit der Bildungsdirektion Kärnten Kontakt aufgenommen und wir wurden darauf hingewiesen, dass es sich bei der Lehrerin um eine sehr kompetente und erfahrene Lehrkraft handelt", werden Eltern zitiert.
Ein kleines Eingeständnis gibt es seitens der Behörde aber: "Es ist freilich ein Fehler", sagt die Kärntner Bildungsdirektorin Isabella Penz zur "Kleinen Zeitung". Sie verteidigt aber ihre Linie: "Allerdings berufen wir uns auf eine gewisse Unterrichtsqualität und eine entsprechende Schulpartnerschaft."