Die Probleme beim serbischen Traditionsklub Partizan Belgrad haben eine neue, ernste Dimension erreicht. Wie serbische Medien übereinstimmend berichten, wurde der Verein von der FIFA offiziell suspendiert. Das bedeutet: Partizan darf in den nächsten drei Transferperioden – bis Sommer 2027 – keine neuen Spieler registrieren, solange offene Schulden nicht beglichen werden. Der Stichtag ist hierbei der 15. Jänner.
Die Entscheidung wurde von der FIFA getroffen, die Umsetzung erfolgt durch das Disziplinar- und Ethikkomitee des Serbischen Fußballverbandes unter der Leitung von Ivan Nikolic.
Der Klub meldete sich am Nachmittag mit einer Stellungnahme. Darin betont Partizan, dass man über die Entscheidung bereits seit rund zwei Monaten informiert sei – seit dem Zeitpunkt, an dem der entsprechende Rechtsstreit endgültig abgeschlossen wurde. Es handle sich um eine administrative Maßnahme, die aus früheren vertraglichen Verpflichtungen resultiere.
Die Suspendierung habe keinen Einfluss auf den sportlichen Wettbewerbsstatus und betreffe weder den Ligabetrieb noch die Teilnahme an nationalen Wettbewerben. Zudem sei die Sperre vorübergehend und werde mit vollständiger Begleichung der Schulden aufgehoben, was laut Klub noch vor der Wintertransferperiode geschehen soll.
Hintergrund der Sanktion ist der Fall Patrick Andrade. Der Mittelfeldspieler stand in der Saison 2022/23 bei Partizan unter Vertrag, absolvierte 26 Pflichtspiele, erzielte zwei Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. Nach seinem Abschied klagte Andrade wegen ausstehender Zahlungen.
Der Rechtsstreit ging bis vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne, wo Partizan endgültig unterlag. Der Klub ist zur Zahlung von 1,3 Millionen Euro verpflichtet, die bislang nicht beglichen wurden. Andrade spielt inzwischen für Araz-Nakhchivan in der ersten Liga Aserbaidschans.
Zusätzlich klagte auch der Spielerberater, der Andrade nach Belgrad brachte, wegen offener Forderungen in Höhe von rund 270.000 Euro. Aufgrund dieser Schulden war Partizan bereits zuvor mit einer FIFA-Registrierungssperre belegt worden. Besonders brisant ist die Lage mit Blick auf die UEFA-Finanzüberprüfung am 15. Januar. Bis dahin muss Partizan alle Verpflichtungen erfüllen, um die Sanktionen im letzten Moment abzuwenden.