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Schule setzt Mäderl (8) wegen Corona-Chaos vor die Türe

An einer Wiener Schule sorgen die Corona-Bestimmungen scheinbar für Verwirrung. Obwohl eine 8-Jährige genesen ist, wurde sie hinausgeworfen.

Marlene Postl
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Eine Wiener Mama musste ihre weinende Tochter abholen (Symbolbild)
Eine Wiener Mama musste ihre weinende Tochter abholen (Symbolbild)
Getty Images / privat

Eine Wiener Mutter ist empört: Am Montag musste sie ihre weinende Tochter von der Volksschule abholen, die die 8-Jährige in Wien-Landstraße besucht. Das Mädchen war, wie einige andere Kinder in ihrer Klasse, in der Woche zuvor an Corona erkrankt. Wenig verwunderlich, nachdem die Zahl der Neuinfektionen sich momentan auf einem Allzeit-Hoch befindet. Ihre Mama berichtet, die Erkrankung der Volksschülerin verlief symptomlos, weswegen sie sich nach fünf Tagen wieder freitesten durfte. 

Der erste PCR-Test kam zwar noch positiv zurück, allerdings mit einem CT-Wert von weit über 30. Nach fünf Tagen Absonderung mit mindestens zwei Tagen ohne Symptomen endet die Quarantäne bei einem nachgewiesenen CT-Wert von über 30 automatisch – das sieht die aktuelle Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung vor. Die Mama der 8-Jährigen sah also kein Problem darin, ihre Tochter wieder in die Schule zu schicken.

Mäderl wurde nach Hause geschickt

In der Volksschule stieß diese Entscheidung scheinbar auf Missbilligung: "Die Direktorin rief mich an und schien  ziemlich wütend zu sein. Sie fragte mich, warum ich mein Kind überhaupt in die Schule schicke, wenn es noch positiv testet und behauptete, meine Tochter dürfte nur mit einem negativen Test zurückkommen."

Die 8-Jährige musste prompt ihre Sachen packen und wurde vor die Türe gesetzt. "Sie hat sich schon auf die Schule gefreut und hat wirklich sehr geweint. Ein Kind nimmt es sich gleich viel mehr zu Herzen, wenn es gebeten wird, zu gehen", erzählt die Mama. Weil sie sich unsicher war, ob sie richtig gehandelt hatte, fragte sie bei 1450 nach. Dort bestätigte man: Mit einem CT-Wert von über 30 hätte das Mäderl in der Schule bleiben dürfen (E-Mail liegt "Heute" vor). 

Corona-Regeln sorgen scheinbar für Verwirrung

Scheinbar blickt niemand mehr wirklich durch – weder die Eltern, das Lehrpersonal, noch die Bildungsdirektion. Ein Bildungsdirektion-Sprecher empfiehlt gegenüber "Heute": "Da jede Situation individuell ist und die Lehrer den Krankheitsverlauf der Kinder möglicherweise nicht kennen, sollten die Eltern sich am Besten mit 1450 absprechen." Auf den Hinweis, dass die Mutter dies getan hat, informiert der Sprecher: "In dem System arbeiten auch nur Menschen."

Womöglich hat es sich in diesem Fall um eine missverständliche Kommunikation der Maßnahmen zwischen Bildungsdirektion und Lehrpersonal gehandelt – leider gehen Fehler im Schulsystem häufig auf Kosten der Kinder. 

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