Politik

Schüler-Vertreter fordern Matura ohne Prüfung

In Zeiten der Coronakrise soll - geht es nach der Aktion kritischer Schüler_innen (AKS) - der Abschluss der 8. Klasse für die Matura reichen.

Heute Redaktion
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Bild: zVg

Die Aktion kritischer Schüler_innen (AKS) lässt am Mittwoch mit einer ungewöhnlichen Forderung aufhorchen. Die Matura soll es - dank Corona - heuer ohne Prüfung geben.

Zeugnis ohne Prüfung

"Die AKS fordert, dass alle Maturantinnen und Maturanten ihr Maturazeugnis erhalten sollen, ohne eine Prüfung abzulegen", heißt es wörtlich in der Presseaussendung. Wie soll das gehen? Das erklären die Schülervertreter auch gleich.

Das Zeugnis der achten Klasse soll reichen. Die Beurteilung solle sich aus den hier bereits erbrachten Leistungen ergeben. Schülerinnen und Schüler, die ihre Leistungen verbessern wollen, sollen freiwillig antreten können.

"Ritualisierte Mega-Abschlussprüfung"

Ein Maturazeugnis ohne "ritualisierte Mega-Abschlussprüfung", wie AKS-Bundesvorsitzende Noomi Anyanwu es nennt, sei etwa bereits in Deutschland möglich. Anmerkung dazu: In Deutschland wird derzeit um eine bundeseinheitliche Lösung debattiert. Als bisher einziges Bundesland hat Schleswig-Holstein angekündigt, auf die schriftlichen und mündlichen Prüfungen zu verzichten.

In Österreich gibt es zumindest Anpassungen bei der sonst nur nach hinten verschobenen Matura. Mathe kommt zum Schluss dran und die Präsentation der vorwissenschaftlichen Arbeiten muss nicht zwingend stattfinden.

Haarausfall und Depressionen

Auch AKS-Mandatarin Miriam Amann aus Vorarlberg will ein Maturazeugnis ohne Prüfung. Sie weist darauf hin, dass das e-Learning nicht inklusiv sei und sozioökonomisch schwache Familien nicht ausreichend gefördert werden.

Schüler seien zudem überfordert und gestresst von der Situation. Mehr als 70 Prozent würden angeben, unter Leistungsdruck zu leiden. Bei dieser Umfrage der AKS hätten einige angegeben, durch den Schulstress Magengeschwüre, Haarausfall und Depressionen bekommen zu haben.

"Keine Option"

Eine andere Schülerorganisation (und zwar die größte Österreichs), hält von diesem Vorschlag der AKS gar nichts. Von der Schulerunion heißt es: "Keine Matura ist keine Option." Die Köpfe der Schülerunion wünschen sich jedoch eine Verkleinerung des Themenpools und eine Vorbereitungszeit von mindestens drei Wochen.

Die 40.000 Absolventinnen und Absolventen werden aufgerufen, sich jetzt schon auf die Matura vorzubereiten. "Wir wollen nicht der Jahrgang sein, dem vorgehalten wird, die Matura geschenkt bekommen zu haben."

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