Österreich

Schütze von Gnas in die Psychiatrie eingeliefert

Die Polizei nennt nach Schussabgabe im steirischen Gnas Details. Gegen den 49-jährigen Schützen wird wegen mehrfachen Mordversuchs ermittelt.

Heute Redaktion
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Nach dem dramatischen Zwischenfall am Donnerstagabend in Gnas in der Südoststeiermark arbeitet die Polizei die Geschehnisse auf. Am Freitag wurden weitere Details bekannt. Ein 49-Jähriger steht im Verdacht am Donnnerstagabend aus verschiedenen Stellen seines Hauses auf Polizisten, Fahrzeuge und Gebäude geschossen zu haben. Insgesamt wurden an die 30 Schüsse abgefeuert, verletzt wurde dabei niemand, ermittelt wird wegen mehrfachen Mordversuchs.

Gegen 18 Uhr erstattete die 53-jährige Lebensgefährtin des 49-jährigen Südoststeirers die Anzeige bei der Polizei, dass dieser gedroht habe, sich in seinem Haus zu erschießen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Frau sowie die Nichten des 49-Jährigen, zwei Mädchen im Alter von 15 und 18 Jahren (das Alter konnte noch nicht gesichert bekannt gegeben werden), im Erdgeschoss des Zweifamilienhauses. Alle Personen, bis auf den Verdächtigen, verließen das Haus und warteten auf die Polizei.

Sofort auf Polizisten geschossen

Nach dem Eintreffen der Streife der Polizeiinspektion Gnas feuerte der Mann sofort auf die bereits ausgestiegenen Polizisten und auf die Besatzung der unmittelbar darauf eintreffenden Streife der Polizeiinspektion Bad Gleichenberg. Diese Streife war mit einer Polizistin und zwei Polizisten besetzt. Alle Beamten konnten Deckung finden, das Dienstfahrzeug wurde von vier Schüssen getroffen.

In weiterer Folge schoss der als psychisch krank beschriebene 49-Jährige immer wieder aus dem Haus auf die Polizisten. Im Zuge der ersten Maßnahmen wurden Bezirkskräfte der Polizeiinspektionen Feldbach, Bad Gleichenberg, St. Peter am Ottersbach, Mureck, Bad Radkersburg und Halbenrain zur Absicherung bzw. Außensicherung aufgezogen. Beim weiteren Einsatz waren Kräfte des Einsatzkommandos Cobra Graz und Wiener Neustadt, Sektor Graz, Polizei-Diensthundeinspektion, zwei Polizeihubschrauber mit Wärmebildkameras der Standorte Klagenfurt und Wien-Meidling, eine Sanitätsabteilung der Polizei und Kräfte der Einsatzeinheit Graz vor Ort. Ebenso waren die örtliche Feuerwehr mit Ausleuchtungen sowie vorsorglich das Rote Kreuz eingebunden.

Schütze gab nach Verhandlungen auf

Gegen 21:16 Uhr konnte der 49-Jährige nach langen Verhandlungen mit der Verhandlungsgruppe Süd dazu bewegt werden, das Haus unbewaffnet zu verlassen. Dabei wurde er von der Cobra festgenommen. Dabei erlitt der Mann leichte Abschürfungen. Eine Befragung des stark alkoholisierten und offensichtlich geistig verwirrten Beschuldigten war vorerst nicht möglich.

Der 49-Jährige wurde nach ärztlicher Untersuchung und nach staatsanwaltschaftlicher Anordnung in die geschlossene Abteilung eines Spitals eingeliefert. Im Zuge der Spurensicherung durch das Landeskriminalamt wurden zwei auf den Beschuldigten registrierte Faustfeuerwaffen (9 Millimeter) sowie rund 70 Schuss Munition sichergestellt. Am Freitag werden die Erhebungen fortgesetzt, dabei wird voraussichtlich auch eine Drohne zum Zwecke der Tatortarbeit eingesetzt werden.

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