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Schutzhündin stirbt nach Kampf mit Wölfen

Bei einem Angriff eines Wolfsrudels ist eine Hündin im Kampf bei der Verteidigung der Schafsherde über eine Felswand gestürzt. Sie verstarb dabei.

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Ein Wolfsrudel in der Schweiz wurde einem Schutzhund zum Verhängnis.
Ein Wolfsrudel in der Schweiz wurde einem Schutzhund zum Verhängnis.
Bernd Weißbrod / dpa / picturedesk.com

Obwohl die Alpsaison in der Schweiz erst vor ein paar Tagen gestartet ist, muss sich der Pächter der Stutzalp im Rheinwald bereits mit Wolfsangriffen beschäftigen. In der Nacht von Sonntag auf den Montag wurden die ersten beiden Schafe gerissen. "Oftmals sind Wölfe sehr gewieft, sie lenken die Schutzhunde ab oder die Hunde waren einfach zum Zeitpunkt am falschen Ort", sagt Phillip Jacobi, Pächter der Stutzalp.

Sie flüchtete vor den Wölfen

In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch kam es bereits erneut zu einer Attacke dreier Wölfe. "Ein lokaler Jäger verbrachte die Nacht gegenüber der Alp und hat diesen Angriff mit einer Wärmebildkamera mit gefilmt." Die Raubtiere konnten erfolgreich durch die fünf Schutzhunde vertrieben werden.

"Bei der Flucht der Wölfe trafen sie auch auf das dreieinhalbjährige Weibchen. Im Kampf mit den Wölfen ist sie dann über eine Felswand gestürzt und verstorben", so Phillip Jacobi zu "20 Minuten".

Den Kadaver der Hündin habe er dann am nächsten Morgen aufgefunden. "In der Schnauze wurden Haare unbekannter Herkunft vorgefunden. Die DNA-Analyse ist noch im Gange, das geht mindestens drei Wochen, bis die Resultate hier sind." Am Kadaver selbst wurden keine Bissverletzungen festgestellt.

Mitglied einer fünfköpfigen Hundegruppe

Seit Oktober 2019 hat Phillip Jacobi die Hündin bei sich aufgezogen. Sie war mit dreieinhalb Jahren die erfahrenste der fünfköpfigen Schutzhundegruppe. Speziell gegen das Abwehren von Wölfen werden die Schutzhunde nicht ausgebildet. "Das liegt in deren natürlichem Instinkt. Schutzhunde wachsen seit dem ersten Tag in Herden auf. Man muss ihnen nur eine gewisse Gehorsamkeit beibringen."

750 Schafe

"Das Video beweist die Effizienz von Schutzhunden, die oft angezweifelt wird. Kangal-Hunde sind äußerst zutraulich und verspielt. Ich habe am helllichten Tag einen Wolfsangriff miterlebt und innerhalb von drei Sekunden war der Hund auf pure Aggression gegen den Wolf gestellt und rannte auf ihn los." Für den gesamten Herdenschutz gibt er jährlich auf der Stutzalp etwa 20.000 Franken aus.

Die Stutzalp mit rund 750 Schafen liegt im Revier des Wolfrudels. Aufgrund der deutlich größeren Statur eines Wolfes vermutet Philip Jacobi, dass es sich um den Leitrüden handelt.

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