"Nur halb am Leben"

Der einzige Überlebende der Schwammerl-Morde trauert

Nach dem tödlichen Pilzgericht in Australien trauert der Überlebende um seine Frau und spricht der Täterin dennoch Vergebung zu.
Newsdesk Heute
25.08.2025, 16:26
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Der einzige Überlebende vom tödlichen Familienessen mit giftigen Schwammerln in Australien hat vor Gericht um seine getötete Ehefrau getrauert. "Ich fühle mich nur halb am Leben ohne sie", sagte Ian Wilkinson am Montag unter Tränen vor dem Obersten Gericht im Bundesstaat Victoria in Melbourne.

Ein anderes Gericht hatte die Australierin Erin Patterson im vergangenen Monat des dreifachen Mordes für schuldig befunden, nachdem sie im Juli 2023 mehreren Verwandten ein tödliches Schwammerlgericht serviert hatte.

Wilkinson sprach vor Gericht über die Spätfolgen seiner Vergiftung. Er leidet unter einer verringerten Leberfunktion, hat Atemprobleme und weniger Energie. Er sei dem Tod nur "sehr, sehr knapp" entkommen, sagte er dem Gericht. Außerdem trauert er um seine getötete Ehefrau. "Das Schweigen in unserem Zuhause ist eine tägliche Erinnerung", sagte der Pfarrer.

Für das Leid, das sie ihm zugefügt hat, bot Wilkinson der Schwammerl-Mörderin Patterson seine Vergebung an. Für den Mord an den drei anderen Opfern fordert er aber "Gerechtigkeit".

Patterson stand seit Ende April in Morwell südöstlich von Melbourne vor Gericht. Der Fall sorgte in Australien und auch international für Aufsehen, weil nur die Gastgeberin das Essen unbeschadet überlebt hat. Drei ihrer vier Gäste – ihre Schwiegereltern und eine Tante ihres Noch-Ehemannes – starben. Der Mann der Tante – Wilkinson – überlebte nur knapp.

Patterson hatte damals auch ihren Noch-Ehemann eingeladen, von dem sie schon länger getrennt lebte und mit dem sie im Streit über Unterhaltszahlungen war. Er sagte aber ab.

Laut Staatsanwaltschaft vergiftete Patterson ihre Gäste absichtlich mit einem Filet Wellington, also einem Rinderfilet mit Schwammerln in Blätterteig. Patterson selbst behauptet, die hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilze versehentlich ins Essen gemischt zu haben.

Der Richter kündigte an, das Strafmaß am 8. September im Obersten Gericht in Melbourne zu verkünden. Patterson droht eine lebenslange Haft.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.08.2025, 18:24, 25.08.2025, 16:26
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